18.11.2018  2. HBL

Bittere Heimpleite für Hüttenberg

Der TV Hüttenberg muss erneut nach großem Kampf eine knappe Niederlage einstecken. 18:20 verloren die Hessen ihr Heimspiel gegen den HC Elbflorenz, der immer mehr Fahrt aufnimmt und sich mit dem Erfolg gegen den TVH auf den 18. Platz vorkämpft. Hüttenberg rangiert jetzt auf Rang 14 und hängt weiterhin hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Ohne den erkrankten und zuletzt gut aufgelegten Gabriel De Santis waren die Dresdner nach Mittelhessen gereist und auch Norman Flödl musste eigentlich fast die gesamte Spielzeit geschont werden.  Wenn der Gegner in eigener Halle fast bis vor Wiederanpfiff der 2. Halbzeit in der Kabine bleibt, dann hat er viel zu besprechen. Der Erstligaabsteiger aus Hüttenberg lag zu diesem Zeitpunkt 8:9 zurück. Dabei hatten die Gastgeber ganz ordentlich in die Partie gefunden und führten durch einen Lambrecht-Treffer in der 4. Minute mit 2:0. Zudem stellten die Hüttenberger fast schon traditionell eine starke 3:2:1-Abwehr. Allerdings wurde im Spielverlauf immer klarer, dass bessere Team in der Defensive waren die Dresdner und das obwohl beide Mannschaften hier hohes Niveau zeigten. Die Dresdner taten sich zunächst im Positionsangriff schwer, konnten dies aber per konsequent durchgeführtem Tempospiel kompensieren. Immer wieder provozierte die HC-Abwehr Hüttenberger-Fehler und machte daraus schnelle Tore. Ab der 20. Minute gaben die Sachsen dann leicht den Ton an und zeigten sich auch im Positionsangriff verbessert. Ergebnis war ein 4-Tore-Lauf vom 5:3 auf 5:7. Die verunsicherten Gastgeber brauchten dann, eine in Teilen sogar doppelte Überzahl, um auf 7:7 auszugleichen. Der HC traf aber nach schöner Kreuzung durch Roman Becvar und nach einer starken Huhnstock-Parade von Rechtsaußen, durch Sebastian Greß zum 7:9. Ersterer zeigte in den Farben des HC wohl seine bisher beste Saisonleistung. Den Mittelhessen gelang dann noch durch Björn Zintel der Treffer zum 8:9. 

In den letzten knapp 13 Minuten gelangen den Dresdnern ganze 2 Tore und trotzdem ging man als Sieger vom Feld. Das konnte nur gelingen, weil der HC die Zeit davor einen ganz starken Auftritt hinlegte und die Gastgeber von Minute zu Minute immer eindimensionaler wurden. Das meinte der Keeper der Gäste Nikolai Weber sicher, als er nach dem Spiel sagte: „Wir haben uns irgendwann nur noch in Eins-Eins-Situationen verhakt und müssen viel mehr die Breite des Spielfeldes nutzen.“ In der 47. Minute führte der HC durch einen Überzahltreffer von Julius Dierberg mit 5 Toren (13:18). Zuvor hatten die Dresdner weiter stark gedeckt und auf alles was der TVH ins HC-Tor warf schnelle Antworten. Ab dieser 5-Tore-Führung kamen die Sachsen aber im Angriff nur noch schwer in Tritt. Teilweise befand man sich in Unterzahl, teilweise nutzte man gute Chancen nicht oder musste der sehr guten Hüttenberger Abwehr Tribut zollen. Allerdings machte man diesmal in den letzten Minuten viel mehr richtig als zuletzt. Des Weiteren hatten die Gäste ja noch Mario Hunhstock, der den Torhütervergleich mit dem TVH-Torhüter Duo Weber und Schomburg klar für sich entschied. So parierte der Keeper eine Minute vor dem Ende beim 18:20 einen Schlagwurf von Björn Zintel und kurz vor dem Abpfiff noch einen Strafwurf von Tobias Hahn. Die restlichen 20 Sekunden spielte der HC dann clever runter und gewann so verdient mit 18:20 ein Spiel, in dem man fast 45. Minute geführt hatte. Der Jubel war natürlich grenzenlos.

Fazit: In den letzten 10 Minuten des Spieles werden wohl einige Dresdner Fans es kaum noch ausgehalten haben. Jeder hatte im Kopf wie der HC sich zuletzt auswärts für gute Spiele nicht belohnt hatte. Vielleicht auch ein paar Spieler? Doch es klappte! Auf Basis einer überragenden Abwehr und einem erneut gut aufgelegten Mario Huhnstock gewannen die Sachsen die Partie. Christian Pöhler sagte zur starken Defensive: „Es war heute was die Abwehr angeht schon diffizil. Wir haben den zuletzt starken TVH-Rückraum mit z. B. Johannsson und Stegefelt vor immer neue Aufgaben gestellt. Auch durch wechselnde Varianten in der Deckung.“ Die Aussagen des ehemaligen Erstligakeepers Nicolai Weber nach dem Spiel, sind dann auch irgendwie ein Kompliment an den HC: „Wir brauchen nur einen Blick auf die Anzeigetafel werfen. 18 Tore sind einfach unterirdisch. Wir kommen irgendwie das ganze Spiel nicht in Tritt. Mir fehlen die Worte.“ TVH-Trainer Emir Kurtagic fand anscheinend nach dem Spiel die Worte schnell wieder und zwar in der Kabine. Deshalb verspätete er sich zur üblichen Pressekonferenz auch etwas. Dem Vernehmen nach waren die Worte wohl etwas deutlicher. Bei der Pressekonferenz beschrieb Kurtagic das, was die Dresdner an diesem Tag gut für sich genutzt hatten, nämlich die Tatsache, dass der Gastgeber nach dem bisherigen Saisonverlauf alles andere als gefestigt ist und in Drucksituationen auch einmal ein wackliges Händchen hat. Das wacklige Händchen hatte dann wohl auch anderer in Hüttenberg, denn als TVH-Trainer Kurtagic noch sprach, wurde schon Sponsorenwerbung eingespielt. Es war also irgendwie ein gebrauchter Tag für die Mittelhessen. Die Dresdner hingegen machten in ihrer Entwicklung wieder einen Schritt nach vorn.

Ein sichtlich glücklicher Christian Pöhler sagte nach der Partie: „Wir hatten eine lange Leidenszeit in dieser Saison. Dass es jetzt auch endlich mit den ersten Auswärtspunkten geklappt hat lag daran, dass meine Mannschaft heute ein annähernd überragendes Spiel gemacht hat. Wir haben uns für die Leidenszeit heute irgendwie belohnt. Wir waren jetzt auswärts schon zweimal wirklich knapp dran. Heute hat man gemerkt, die Jungs haben gebrannt und wollten das unbedingt meistern. Wir haben in der 1. Halbzeit schon überragend gedeckt und das in der 2. Halbzeit fortgeführt. Riesen Kompliment an meine Mannschaft.“ 

Ein erneut defensiv starker Nils Kretschmer sagte nach dem Spiel: „Wir kommen langsam in Fahrt. Den Schwung aus den Spielen gegen Rimpar und die Rhein Vikings haben wir scheinbar mitgenommen. Wir hatten hier nichts zu verlieren beim Erstligaaufsteiger und sind frech und konzentriert aufgetreten.“

Quelle: HC Elbflorenz

Foto: Thürmer