12.05.2019  2. HBL

Schwartau in Emsdetten mit Tempo zum Sieg

Der VfL Lübeck-Schwartau gewann am gestrigen Samstag gegen den TV Emsdetten mit 33:26. Starker Start – mäßiger Mittelteil – perfektes Finish! So lässt sich das Spiel der Norddeutschen beschreiben. Zur Halbzeit noch mit zwei Toren in Rückstand, drehte das Gästeteam nach der Pause förmlich auf. Mit schnellen Toren der Flügelflitzer Finn Kretschmer und Thees Glabisch, jeweils sechs Treffer, gewann Schwartau am Ende verdient und steht weiter auf dem fünften Tabellenplatz.

Die Mannschaft von Gerrit Claasen und Jörg Engelhardt kam gut aus den Blöcken, bestach durch eine enorme Kaltschnäuzigkeit und führt verdient mit 1:4. Neben dem effizienten Angriffsspiel überzeugte wieder einmal der Mann hinter der Abwehr: Dennis Klockmann. Jörg Engelhardt zur Nummer Eins der Schwartauer: „Was für eine grandiose Abschiedsvorstellung für diese Saison! Dennis hat uns in entscheidenden Phasen im Spiel gehalten.“ Klockmann, der sich in der nächsten Woche wegen eines Nabelbruches operieren lässt, entnervte schon früh den TVE-Angriff (67 % gehaltene Bälle nach 12 Minuten – am Ende 16 Paraden). Emsdettens Coach Daniel Kubes hatte bereits nach sechs Minuten Redebedarf, nahm eine Auszeit und stellte die Defensive noch offensiver ein (3-2-1), versucht so, dem Schwartauer Rückraum die Luft zu nehmen – und der Erfolg gab ihm Recht. Emsdetten fand ins Spiel.

Angeführt von einem klug dirigierenden Merten Krings kamen die Gastgeber Tor um Tor heran. Insbesondere das Spiel über den Kreis stellte sich als gute Idee heraus. So konnte der starke Mittelblock des VfL ein ums andere Mal ausgehebelt und das Spiel wieder ausgeglichen gestaltet werden. Die Belohnung: Ausgleich in der 18. Minute – 7:7. In dieser Phase häuften sich die Fehler der Lübecker, was sicherlich zum einen dem hohen Tempo geschuldet war, zum anderen aber auch dem enormen Druck, den der Gastgeber auf den VfL-Angriff ausübte. Und ein weiterer Faktor machte sich jetzt bemerkbar: Mark Ferjan, der Torhüter der Gastgeber, fand zu seiner Form, entschärfte mehr und mehr die Schwartauer Angriffe. Der Faden war gerissen.

Als sich auch noch Markus Hansen am Fuß verletzte, nutze Emsdetten das Momentum und ging nicht nur in Führung, sondern baute diese bis zur Halbzeit auch noch etwas auf 14:12 aus. Der VfL war zwar das bestimmende Team in der Anfangsphase, aber Emsdetten hatte sich zurück ins Spiel gearbeitet.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte: der TVE war das bessere Team. Vor allem die Kreisanspiele durch Krings konnte die VfL-Abwehr zu oft nicht verhindern. Und wenn der Raum doch einmal dicht gemacht werden konnte, schloss der Routinier einfach selber ab. Am Ende war er mit sieben Toren der erfolgreichste Werfer des Spiels. Aber auch die Gastgeber konnten sich nicht entscheidend absetzten und so kam es, wie die VfL-Fans es sich gewünscht hatten. Lübeck-Schwartau kam zurück ins Spiel, holte auf und in der 46. Minute stand es wieder pari pari – Basti Damm, 19:19.

Jörg Engelhardt: „Die Mannschaft war in dieser Phase unheimlich cool. Das zeigt, mit welchem enormen Selbstvertrauen wir mittlerweile unterwegs sind. Das und unser Teamgeist sind unsere Erfolgsfaktoren, mit denen wir auch heute wieder die Punkte geholt haben.“ Die erneute Führung des VfL war vielleicht bezeichnend für das Spiel. Thees Glabisch scheiterte erst mit einem Siebenmeter, holte sich aber den Abpraller und verwandelte zum 19:20. Schwartau wollte den Sieg unbedingt. Leidenschaftiger! Dass der TV Emsdetten nicht noch einmal zurück ins Spiel fand, lag in dieser Phase an der aufmerksamen Deckung der Gäste. Vor allem Janko Bozovic, Top-Torjäger des TVE, kam nicht wie gewohnt zur Entfaltung, wurde früh von der VfL-Abwehr angenommen.

Die Spielentscheidung fiel in letzten zehn Minuten: Janik Schrader (22:27) und Steffen Köhler (22:28), die beide in der zweiten Halbzeit den Angriff noch einmal belebten, ließen die zuvor stimmungsvolle Halle verstummen (53.). Gerrit Claasen dazu: „Wir sind einfach sehr breit aufgestellt. Somit habe ich heute Abend immer noch mal eine passende Alternative reinbringen können. Auch der Einsatz von Jonas Ottsen und Dadi Runarsson hat das Pendel zu unseren Gunsten ausschlagen lassen. So haben wir wieder in die Spur gefunden.“ Der Rest des Spiels gestaltete der VfL im Stile einer Spitzenmannschaft. Die Defensive kam nicht mehr in Verlegenheit und ist weiterhin das Beste, was die 2. Bundesliga zu bieten hat. Und auch in der Offensive hat der VfL überzeugt: guter Rückraum, erfolgreiches Kreisspiel, gute Außen (Thees Glabisch (6) und Finn Kretschmer (6)). So darf das auch gegen den TV Großwallstadt am kommenden Wochenende weitergehen.

Statistiken zum Spiel

TV Emsdetten vs. VfL Lübeck-Schwartau 26:33 (14:12)

TVE: Krings (7), Terhaer (4), Dräger (2), Smits (1), Wesseling (4/1), Kropp (3), Bozovic (5)

Foto: Metge

Quelle: Schwartau