04.05.2019  2. HBL

2. Handball-Bundesliga: sechs Spiele am Samstagabend

Sechs Spiele stehen am Samstagabend in der 2. Spielklasse des deutschen Handballs an. Der Handball Sport Verein Hamburg trifft auf den HSC 2000 Coburg. Die Bayern mischen aktiv im Aufstiegsrennen mit und werden in Hamburg ganz dicht zusammenstehen, um vermeintlich sichere Punkte einzufahren. Der HSVH spielt gegen den Favoriten ohne Druck und sieht genau darin seine Chance. Die Ausgangslagen aller Partien:

Handball Sport Verein Hamburg vs. HSC 2000 Coburg

Am 33. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga steht für den Handball Sport Verein Hamburg eine schwere Prüfung an: Der HSC 2000 Coburg kommt um 19 Uhr in die Sporthalle Hamburg. Die Coburger stehen derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz und haben den Aufstieg in die Erste Liga angepeilt. Da sind Punkte bei einer Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpft, eigentlich Pflicht. Doch das Hamburger Team von Trainer Torsten Jansen wird den Gästen vor rund 3000 Zuschauern einiges entgegensetzen. Bereits in der vergangenen Woche zeigte der HSVH beim Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen (Tabellendritter), dass auch Top-Mannschaften gegen Jansens Team in Bedrängnis geraten können. Nordhorn hatte am Ende nur knapp die Nase vorn (32:29). Auch wenn bei der aktuellen Tabellensituation (bei sechs verbleibenden Spielen hat der HSVH vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz) jeder Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt bedeutet, muss der HSVH seine Punkte nicht zwingend gegen die favorisierten Coburger holen. Die Hamburger müssen vielmehr ihre Spiele gegen die direkten Konkurrenten in den Folgewochen gewinnen (u.a. Hüttenberg, Hagen und Großwallstadt). Ein Erfolg gegen den Tabellenzweiten an diesem Samstag wäre ein Bonus, den Jansen und sein Team aber dennoch ins Visier nehmen!

Dass Coburg zu schlagen ist, haben in den vergangenen Wochen mehrere Teams bewiesen. So sicherte sich der VfL Lübeck-Schwartau (23:28) und auch der abstiegsbedrohte Wilhelmshavener HV (29:27) zwei Punkte gegen die Oberfranken. Auch der TV Großwallstadt, der auch auf den Abstiegsrängen steht, lag am vergangenen Freitag gegen den HSC lange in Führung und unterlag nur knapp mit 30:31. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Balingen-Weilstetten und auch nur einem Punkt Vorsprung auf den Dritten HSG Nordhorn-Lingen ist der HSC von Trainer Jan Gorr mittendrin im Dreier-Duell um die zwei Aufstiegsplätze. Jede Niederlage kann im Saisonendspurt für eine Vorentscheidung sorgen und vor allem mit Blick auf das Top-Spiel am kommenden Wochenende zwischen Coburg und Balingen-Weilstetten will der HSC in Hamburg auf keinen Fall stolpern. Der Druck liegt also bei den Gästen, die eine sehr erfahrene Mannschaft zusammenhaben und bei denen drei Spieler schon mehr als 100 Tore erzielt haben: Rechtsaußen Florian Billek (144 Tore), Anton Prakapenia (124, Rückraum links) und der Schwede Pontus Zetterman (121), der im rechten Rückraum spielt. Der 32 Jahre alte Spielmacher Tobias Varvne (auch schon 95 Tore) wird den Gästen aufgrund einer Wadenverletzung fehlen.

Für das Duell gegen den Tabellenzweiten hat Trainer Torsten Jansen wieder die volle Auswahl aus seinem Spielerkader. Lediglich Torwart Justin Rundt wird weiterhin sicher fehlen. Zudem verpasste Marius Fuchs unter der Woche angeschlagen ein paar Trainingseinheiten und sein Einsatz am morgigen Samstag ist derzeit noch offen. Alle anderen Spieler sind an Bord und auch Finn Wullenweber will seine Form aus den vergangenen Wochen erneut bestätigen: Mit 34 Toren im April hat der 21-Jährige es unter die Nominierten für die HBL-Wahl zum Spieler des Monats geschafft.

Quelle: HSV Handball

Foto: HSC Coburg 2000

VfL Lübeck-Schwartau vs. TuSEM Essen

Lange war der TUSEM Essen in der Hinrunde mitten im Aufstiegsrennen, findet sich aber mittlerweile wie der VfL im Verfolgerfeld der 2. Handball-Bundesliga wieder. Wir stellen euch unseren kommenden Gegner vor.

Die Hinrunde war für den Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe wie gemalt. Im vergangenen Jahr am Ende der Saison noch Tabellenneunter, hielt sich der TUSEM 12 Spieltage lang auf einem Aufstiegsplatz. Erst kurz vor Weihnachten begann ein Abwärtstrend, der die Nordrhein-Westfalen aktuell auf Platz 7 führte.

Spektakel garantiertEines ist dabei unabhängig vom Ausgang des Spiels bei jedem Auftritt des TUSEM Essen garantiert: Spektakel. Mit bislang 980 Toren stellt das Team von Jaron Siewert die gefährlichste Offensive der Liga. Im Schnitt trifft die Mannschaft aus der „Ruhrpottschmiede“ über 30 Mal pro Spiel.Gleichzeitig nähern sich Kapitän Jonas Ellwanger & Co. jedoch auch bei den Gegentoren bereits der 1000er Marke, haben fast 200 Gegentore mehr kassiert, als die VfL-Defensive um Keeper Dennis Klockmann. Diese Zahlen führen dazu, dass die Zuschauer der Spiele von TUSEM Essen regelmäßig in den Genuss von mehr als 60 Toren kommen. Im Vergleich mit dem VfL, der seine Spiele bevorzugt über eine starke Defensive mit wenig Gegentoren gewinnt, treffen also auf eine Art am Samstag 2 Spielphilosophien aufeinander.

Die linke Seite als PrunkstückAuffällig beim Spiel der Essener ist ein starker Fokus auf die Außen, die immer wieder gut in Szene gesetzt werden und oft zu gefährlichen Gegenstößen kommen. Gerade das Duo auf Links, bestehend aus Noah Beyer und Tim Skroblien hat gemeinsam bereits rund 300 Tore erzielt und ist auch von der 7m-Linie treffsicher.

Auch auf Rückraum Links verfügt TUSEM Essen über ein starkes Duo, dass sich die Spielzeiten teilt. Dennis Szczesny und Jonas Ellwanger entwickeln die größte Gefahr aus dem Essener Rückraum und sorgen in Kombination mit Beyer und Skroblien dafür, dass das Spiel des TUSEM enorm linkslastig ist. Und das, obwohl TUSEM Essen auf der rechten Seite mit Lucas Firnhaber, der im Sommer aus Kiel kam, ebenfalls hochtalentiert besetzt ist.

Quelle: VfL Lübeck-Schwartau

DJK Rimpar Wölfe vs. HSG Nordhorn-Lingen

Mit der HSG Nordhorn-Lingen kommt ein absolutes Topteam der zweiten Liga in die s. Oliver Arena. Nach einer ausgeprägten Verletzungsproblematik in der Hinrunde und einigen knappen Niederlagen hat sich Nordhorn mittlerweile bis auf Tabellenplatz drei hochgearbeitet. Zu Beginn der Saison setzte man am ersten Spieltag gegen den TV Emsdetten direkt ein Ausrufezeichen und fegte den TVE mit 20:33 aus deren Halle. Es war das erste Zeichen an die Konkurrenz, dass es die HSG in diesem Jahr mit ihren Ambitionen oben mitspielen zu wollen ernst meint. Doch nach einer Niederlage in Ferndorf und jeweils einem Unentschieden gegen Großwallstadt und Dessau war man erstmal im Tabellenmittelfeld angekommen. Unter anderem fielen Jens Wiese und Alexander Terwolbeck längerfristig aus und auch andere Spieler mussten in der Hinrunde immer wieder passen. So verwundert es nicht, dass die direkten Duelle gegen Coburg und Balingen auch verloren gingen. Aber in der Rückrunde konnte die HSG wieder einen Gang hochschalten und arbeitete sich klammheimlich in Richtung Aufstiegskampf. Aktuell liegt man in direkter Schlagdistanz zu Platz zwei und alles scheint möglich.

Qualität gepaart mit Erfahrung im Kader

Vor der Saison gab es drei Neuzugänge und die hatten es in sich. Bart Ravensbergen kam aus Selestat und bildet nun mit Björn Buhrmester das laut Statistik beste Torhütergespann der Liga. Beide liegen jenseits der 30% gehaltene Bälle und Trainer Heiner Bultmann hat immer die Qual der Wahl wen er ins Tor stellt. Im rechten Rückraum kam Julian Possehl aus Hamm und Georg Pöhle vom TV Emsdetten würde für den linken Rückraum geholt. Zusammen haben diese beiden Spieler bereits fast 300 Tore geworfen wobei ⅔ der Tore auf das Konto von Georg Pöhle gehen.
Die Mannschaft kann sich seit längerem auf ein Grundgerüst verlassen und wurde mit diesen drei Spielern mehr als sinnvoll ergänzt. Zu diesem Grundgerüst gehören unter anderem Rückraumspieler Patrick Miedema, Linksaußen Pavel Mickal und Kreisläufer Luca de Boer. Letzterer bildet zusammen mit Toon Leenders den Mittelblock und somit das Herzstück der Nordhorner Deckung.

Wölfe ebenfalls mit Rückenwind

Die Wölfe finden sich aktuell in Schlagdistanz zur HSG Nordhorn-Lingen, aber nur in der Rückrundentabelle. Hier sind beide Mannschaften unter den Top 3 wiederzufinden. Personell sollte sich für Trainer Matthias Obinger wenig verändern und er sollte auf alle Spieler zurückgreifen können. Im Hinspiel lag man zur Pause in Nordhorn bereits 17:11 hinten, aber man kam in der Schlussphase wieder auf ein Tor heran. Doch die Hausherren behielten die Nerven und konnten sich mit 26:24 durchsetzen. Jetzt kommt es zum Duell in der s. Oliver Arena wo die Wölfe 2019 noch kein Spiel verloren haben und das soll auch so bleiben. Nach etwas schwächeren Heimauftritten gegen Hamburg und die Rhein Vikings ist es wieder an der Zeit für ein Handballfeuerwerk im Wolfsrevier. Zusammen mit den Fans wird die s. Oliver Arena in eine Festung verwandelt und an einem solchen Abend wird es für jeden Gegner schwierig die Punkte zu entführen. Es wird auf jeden Fall ein umkämpftes Spiel, in dem beide Mannschaften alles in die Waagschale legen. Man wird sehen wer den Doppelspieltag besser weggesteckt hat und wer sich letztlich durchsetzen kann. Die Wölfe brauchen jeden Fan und jede verfügbare Unterstützung. Wenn die Emotionen auf dem Feld und auf der Tribüne wieder hochkochen und ein Handballfest gefeiert wird, dann sollte man dabei sein. Sichert euch eure Tickets und kommt ins Wolfsrevier!

Quelle: DJK Rimpar Wölfe

ASV Hamm-Westfalen vs. TSV Bayer Dormagen

Während der ASV Hamm-Westfalen ohne Druck zum nächsten Heimspiel am Samstag um 19:15 Uhr in der WESTPRESS arena antreten kann, geht es für den TSV Bayer Dormagen sechs Spieltage vor Saisonende um jeden Punkt der 2. Handball-Bundesliga. Am zurückliegenden Doppelspieltag ging die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic leer aus, allerdings hatten es die Aufgaben beim Spitzenreiter Balingen-Weilstetten und zuhause gegen den TuS Ferndorf auch in sich.

Nach der erwarteten 32:23-Abfuhr beim Ligaersten verpatzte der TSV am Sonntag den Start, nach 30 Spielminuten hatten die Wiesel gerade einmal sieben Tore erzielt, der TuS bereits 16. „Die erste Hälfte haben wir völlig verschlagen. So etwas wird es nie mehr geben“, betonte Bilanovic direkt nach der Partie – der ASV kann sich also auf einen kämpferischen TSV einstellen, der die Punkte in Hamm nicht kampflos hergeben will. Aktuell liegen die Gäste zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz, den der VfL Eintracht Hagen belegt.

„Geschenkt wird einem in dieser Liga sowieso nie etwas. Die Punkte muss man sich jede Woche verdienen“, haben sich die gastgebenden Westfalen für das Duell ebenfalls einiges vorgenommen, wie Kay Rothenpieler betont. Immerhin besteht ja theoretisch auch noch die Möglichkeit, im Kampf um Platz zwei einzugreifen, auch wenn diese Gedankenspiele zumindest für die Spieler des ASV keine Rolle spielen. „Wir konzentrieren uns einfach auf die nächste Aufgabe und schauen auf uns. Wir wollen die Saison bestmöglich beenden“, so Rothenpieler. Personell wird dem ASV-Coach dafür am Samstag voraussichtlich wieder das gesamte Aufgebot zur Verfügung stehen, lediglich hinter dem Einsatz von Kreisläufer Jan Brosch, der wegen Rückenproblemen zuletzt in Wilhelmshaven passen musste, steht noch ein Fragezeichen. Entsprechend mehr Spielanteile werden sich so möglicherweise für Kapitän Jakob Schwabe bieten, der in Wilhelmshaven mit sieben Treffern zu den besten Torschützen des ASV zählte. „Gegen den TSV wird es wichtig sein, dass wir kämpferisch dagegenhalten. Außerdem kommt es natürlich auf unser Umschaltspiel an, das uns ja in der gesamten Rückrunde schon auszeichnet“, erklärt der Kapitän. So wollen die Westfalen nun auch das Hinspielergebnis geraderücken, als der ASV beim Aufsteiger 24:23 unterlag.

Quelle: ASV Hamm-Westfalen

TuS Ferndorf vs. EHV Aue

Der TuS Ferndorf hat wieder zu seiner alten Form zurückgefunden und möchte beim Heimspiel am Samstag die nächsten zwei Punkte holen. Die Partie gegen den EHV Aue wird um 19:30 Uhr in der Stählerwiese angepfiffen.

Nach acht sieglosen Spielen konnte das Team von Trainer Michael Lerscht am vergangenen Wochenende gleich beide Partien des Doppelspieltages für sich entscheiden. Gegen den TV 05/07 Hüttenberg gewannen die Siegerländer mit 25:17. Zwei Tage später siegte das TuS-Team mit 28:24 beim Tabellenvierzehnten TSV Bayer Dormagen.

Am 33. Spieltag trifft das TuS-Team auf den tabellenzwölften EHV Aue, der im Hinspiel mit 34:25 gewann. Die    Mannschaft von Trainer Michael Lerscht hat also etwas gut zu machen und bereitet sich auf ein hartes Spiel vor. „Der EHV ist körperlich robust und hat einen starken Rückraum. Zudem haben die Gäste aus dem Erzgebirge mit Eric Meinhardt  einen der herausragenden Spieler der 2. Handball-Bundesliga in ihren Reihen. Wir müssen daher sehr wachsam sein und die 1:1-Duelle gewinnen. Im Hinspiel hat das Team von Trainer Stephan Swat seine Stärken voll ausspielen können. In der kommenden Begegnung müssen wir nun unsere eigenen Stärken ins Rennen bringen und die Leistung der letzten Partien ausbauen“, so Lerscht.

Quelle: TuS Ferndorf