04.05.2018  DHB-Pokal

Halbfinale 1: Der Deutsche Meister gegen die Mannschaft der Stunde

Emotionen, Leidenschaft, Kampf, Spitzenhandball – das Rewe Final Four hat alles zu bieten. Wer kann sich am Sonntagabend DHB-Pokalsieger nennen? Doch zunächst steht das erste Halbfinale zwischen dem SC Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen an. Ein absolutes Topduell. Ab 15:00 Uhr überträgt das Erste und Sky Sport / 1 live aus der Barclaycard Arena in Hamburg.

Ausblick:

Auf diese Partie wartet ganz Handball-Deutschland voller Spannung. Der Deutsche Meister, die Rhein-Neckar Löwen, treffen auf die Mannschaft der Stunde in der DKB Handball-Bundesliga, den SC Magdeburg. Denn erst am Sonntag zeigte der SCM noch einmal seine beeindruckende Form: Mit einem deutlichen 31:22 schickten die Rot-Grünen den Tabellensechsten Hannover nach Hause und behaupteten den dritten Tabellenplatz. Die Recken sind auch ein möglicher Finalgegner am Wochenende, für den Fall, dass Magdeburg auch zum „Löwen-Schreck“ avancieren sollte. Denn nach 2016 will der SCM den Pokal wieder in die Höhe stemmen. Vor zwei Jahren siegten die Ostdeutschen gegen den Favoriten Flensburg. Auf dem Weg zum diesjährige REWE Final Four warf das Team von Trainer Bennet Wiegert zunächst mit den Rhein Vikings, dem Wilhelmshavener HV und der HG Saarlouis drei Zweitligisten aus dem Pokal. Im Viertelfinale wartete dann die erste Herkulesaufgabe: Das Derby gegen die Füchse Berlin, welches der SCM nach dramatischen 60 Minuten mit 30:29 für sich entscheiden konnte.

Doch jetzt wartet der Deutsche Meister! Und der kommt mit ordentlich Wut im Bauch nach Hamburg. Trotz zehn Anläufen konnten die Mannheimer den Pokal bisher noch nicht gewinnen. Aus dieser Vergangenheit will Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen auch kein Geheimnis machen: „Wir können unsere Geschichte nicht ausblenden, das geht nicht. Und diese Geschichte ist, bei aller Stärke der Gegner, auch unsere größte Herausforderung.“ Der Druck und die Erwartungshaltung an die Mannheimer sind immens, doch das Team gibt sich selbstbewusst und nimmt die Favoritenrolle an. Dieser wurden die Löwen auch in den bisherigen Pokalrunden gerecht. Zunächst schlugen sie wie erwartet deutlich drei Zweitligisten. Im Viertelfinale zeigten sie dann beim 35:23-Sieg dem SC DHfK Leipzig die Grenzen auf. Trotzdem tuen die Löwen gut daran, das Final Four zu genießen, um befreit aufspielen zu können. „Natürlich wollen wir diesen Pokal gewinnen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass es nicht selbstverständlich ist, sich wie wir immer wieder für dieses Finalturnier zu qualifizieren. Es ist eine Ehre, in Hamburg dabei zu sein“, weiß auch Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.

Zahlen, Daten, Statistiken:

Wie man es zum REWE Final Four schafft, wissen beide Teams nur zu gut! Der SC Magdeburg sicherte sich bereits acht Mal (1996, 1999, 2002, 2004, 2006,2015, 2016, 2018) die Teilnahme an dem Mega-Event des deutschen Handballs. Dabei triumphierte der SCM zwei Mal, nämlich 1996 bei seiner ersten Teilnahme und zuletzt 2016.

Die Rhein-Neckar Löwen machen sich jetzt bereits zum elften Mal auf den Weg, um ihre Sehnsucht nach dem Pokalsieg zu stillen. In diesem Jahr ist sogar das Double für die Mannheimer möglich. Dies gelang zuvor nur dem Rekordmeister und Rekordpokalsieger THW Kiel, dem TBV Lemgo und der SG Flensburg-Handewitt. Die Löwen könnten also mit einem Sieg über den SCM den Grundstein für einen auf mehreren Ebenen historischen Erfolg legen.

Im Fokus:

Robert Weber und Gudjon Valur Sigurdsson: Zwei Charaktere, zwei Leistungsträger, zwei emotionale Leader. Diese beiden treffen sich direkt auf dem Spielfeld. Robert Weber ist Magdeburgs Torgarant auf Rechtsaußen. Pfeilschnell und nervenstark versenkte er schon 2016 die Bälle und belohnte sich, sein Team und die Fans mit dem Pokalsieg. Unvergessen sind diese Momente, jetzt ist der Österreicher auf eine Wiederholung aus.

Sein Gegenüber ist kein Geringerer als Gudjon Valur Sigurdsson. Der Isländer gewann in seiner Karriere schon alle bedeutenden Titel auf Vereinsebene –zum Deutschen Pokalsieg hat es bislang einmal  2013 mit dem THW Kiel gereicht. Bei seinem siebten Anlauf mit den Rhein-Neckar Löwen, soll es 2018 endlich auch mit den Mannheimern klappen.

TV-Tipp:

Das Erste überträgt die Partie live ab 15:00 Uhr. Parallel dazu zeigt Sky Sport 1 / HD schon ab 14:45 Uhr ebenfalls das Duell in voller Länge.

Foto: AS Sportfoto/ Binder