18.11.2018  LIQUI MOLY HBL

Die Eulen Ludwigshafen vs. SC DHfK Leipzig - Die Stimmen: "Die Eulen haben verstanden, was es heißt, um die Klasse zu kämpfen."

Es war eine Aufholjagd wie aus dem Bilderbuch. Die Anfangsphase völlig verschlafen, kämpft sich das Schlusslicht zurück ins Spiel. Die Leipziger schafften es nicht den Schalter wieder umzulegen und den Kampf anzunehmen. Am Ende war es ein starker Auftritt der Eulen, der mit dem ersten Saisonsieg belohnt wurde. Die Stimmen zum Spiel:

Benjamin Matschke (Trainer Die Eulen Ludwigshafen) ...

... zum Spiel: „Ich war noch nie so laut wie in dieser Halbzeitpause. So kann man keine Bundesliga spielen wie wir in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, was die Mannschaft braucht: Emotion. Das ist die jüngste Mannschaft der Liga, aber da muss sie sich auch selbst hinziehen. Was dann möglich ist, hat man gesehen. Dann wird es für jede Mannschaft schwierig, hier zu bestehen. Ich freue mich unheimlich für die Mannschaft, dass sie heute die zwei Punkte geholt hat.“

... über die personellen Probleme: „Not macht erfinderisch. Ich glaube, wir mussten den Sieg teuer bezahlen. Pascal Bührer hat Probleme mit dem Daumen, das sieht nicht gut aus. Deshalb musste ich alle fitten Jungs reinschmeißen.“

... über Gegner Leipzig (vor dem Spiel): „Die Leipziger gehören unter die Top Sechs mit der Vielzahl an Nationalspielern. Vor sechs, sieben Wochen wäre es mit den vielen Verletzten sicher einfacher gewesen, gegen Leipzig zu spielen, aber meine Jungs sind gut drauf.“

... über das Warten auf den ersten Sieg (vor dem Spiel): „Wir arbeiten kritisch und konstruktiv. Die Jungs glauben dran, wir haben eine offene Kommunikation, das gibt mir Woche für Woche Zuversicht, dass wir dann das Quäntchen Matchglück haben, um den Gegner zu schlagen.“

... über die Überlegungen zur Einführung einer Shot Clock (vor dem Spiel): „Es ist auch taktisches Geschick, wenn ein Trainer oder eine Mannschaft mit diesem Instrument spielt. Sicherlich hat es für den Zuschauer eine gewisse Transparenz, wenn es die Shot Clock gibt, aber die Umsetzbarkeit muss funktionieren. Das ist das Credo der Verantwortlichen.“

Frederic Stübner (Die Eulen Ludwigshafen) ...

... zum Spiel: „Wir haben immer dran geglaubt, sonst wären wir so nicht aus der Halbzeit gekommen. Ich weiß gar nicht, was wir da in der ersten Halbzeit gespielt haben. Der Trainer war sehr, sehr laut in der Halbzeit und das ist für Ben mehr als ungewöhnlich. Das ist das Ausrufezeichen, das wir endlich gebraucht haben und ich hoffe, dass uns das in die Spur bringt.“

Philipp Weber (bester Werfer Leipzig) ...

... zum Spiel: „Wenn man so passiv spielt, wie wir das gemacht haben, verliert man den Zugriff. Wir haben uns auf unserem Vorsprung ausgeruht. Die Eulen haben verstanden, was es heißt, um die Klasse zu kämpfen. Da haben sie uns kämpferisch und emotional den Schneid abgekauft und am Ende verdient gewonnen. Das ist eine Katastrophe für uns, weil wir zuletzt wieder zwei sehr gute Spiele gehabt haben. Jetzt sind wir auf die Schnauze gefallen.“

... zum schwachen Saisonverlauf: „Wir können momentan nicht den Schalter umlegen, wenn wir in eine Talfahrt kommen. Die Gegenspieler merken dann, dass etwas möglich ist und wachsen über sich hinaus. Das wird knallhart bestraft. Es gibt immer Phasen in der Saison, in denen man nicht so gut spielt. Aber, wenn man sieht, was wir die letzten Jahre hier geleistet haben, dann war es auch einfach logisch, dass man mal eine Phase erwischt, in der es nicht so gut läuft. Da wollen wir uns einfach rauskämpfen. Wenn einem die Sonne aus dem Arsch scheint, funktioniert einfach alles und bei uns ist es einfach schwierig, den Kopf oben zu behalten. So können wir nicht weiterspielen.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig) ...

... über die Überlegungen zur Einführung einer Shot Clock (vor dem Spiel): „Ich denke, das ist ein sehr komplexes Thema. Ich weiß nicht, ob das so durchdacht ist. Was passiert bei einem Foul? Geht die Zeit wieder hoch wie beim Basketball? Das würde das Spiel schon verändern. Ich kann mir die Umsetzbarkeit nicht direkt vorstellen.“

 

Foto: Reis