18.11.2018  LIQUI MOLY HBL

GWD Minden vs. HSG Wetzlar - Die Stimmen: "Im Angriff war das in der zweiten Hälfte Standhandball."

Es war ein Auf und Ab in der Kampa-Halle in Minden. Das Fehlen von Rückraumshooter Christoffer Rambo machte sich das gesamte Spiel über bemerkbar, aber allen voran Marian Michalczik machte sich daran, diese Lücke zu füllen. So konnte die GWD nach zwei Niederlagen endlich wieder einen Sieg feiern und die HSG Wetzlar rutscht tiefer in den Abstiegsstrudel. Die Stimmen zum Spiel:

Frank Carstens (Trainer TSV GWD Minden) ...
... zum Spiel: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Auch wenn es am Ende „nur“ zwei Tore Vorsprung sind, waren wir über weite Teile des Spiels die bessere Mannschaft, insbesondere am Ende. Da konnten wir uns dann ein bisschen den Druck nehmen. So bleibt man in der Tabellenregion drin.“
 
... zum aktuellen Punktestand von 14:12 und Tabellenplatz acht: „Wenn mir das einer vor der Saison gesagt hätte, vor allem mit dem Startprogramm, hätte ich das nicht gedacht. Da sind wir natürlich auch zufrieden damit, aber da wollen wir natürlich auch bis zur Pause bleiben und uns so lange wie möglich da halten. Aber da ist schon noch ordentlich Konkurrenz hinter uns. Wir tun gut daran, kleine Schritte zu machen.“
 
... zu den Überlegungen der Einführung einer Shot Clock (vor dem Spiel): „Ich bin dagegen, weil das den Charakter des Handballs deutlich verändern würde. Wenn die Abwehr sich darauf einstellt, kommt es am Ende zu einem Geballer aus unmöglichen Situationen.“
 
Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar) ...
... zum Spiel: „In der ersten Viertelstunde des Spiels haben wir viel zu viele Bälle liegengelassen, wir hatten viele Fehlwürfe, da hätten wir uns eine gute Ausgangsposition verschaffen können. Im Angriff war das in der zweiten Halbzeit Standhandball. Wir haben eigentlich alle Möglichkeiten probiert, aber es fehlte der Ballfluss.“
 
... zum Negativtrend: „Wir haben eine extrem junge Mannschaft. Wenn es bei uns Spitz auf Knopf steht, verwandeln wir die wichtigen Bälle nicht. Da sieht man, wie sehr der Kopf eine wichtige Rolle spielt. Wir haben sehr viele Spiele knapp verloren, aber das ist dann irgendwann kein Zufall mehr. Wir werfen im Schnitt 24 Tore, das sind im Schnitt zwei bis drei Tore weniger als vergangene Saison, uns fehlen einfach Tore. Das ist einfach ein klares Kennzeichen für diese Saison.“
 
Marian Michalczik (bester Werfer TSV GWD Minden) ...
... zum Spiel: „Ich glaube, es war heute ein sehr abwehrbetontes Spiel. Am Ende war es von uns eine Willensleistung und dann haben wir das Spiel auch verdient gewonnen. Wir hatten eine Phase, in der wir unsere guten Chancen nicht genutzt haben und dann haben wir angefangen zu hadern. Wir haben uns dann in der Kabine gesammelt und sind sehr, sehr glücklich über die beiden Punkte gegen Wetzlar.“
 
Nikola Marinovic (Torhüter HSG Wetzlar) ...
... zum Spiel und der Mentalität der Mannschaft: „Wir haben einfach das ganze Spiel keine Formel gegen Minden gefunden. Wir haben leichte Tore nicht genutzt, in Momenten in denen Minden wackelig war. Am Schluss stehen wir mit leeren Händen da. Wir haben uns gut gepusht und sind bei größeren Rückständen eigentlich immer wieder zurückgekommen.“
 
... über die nächste Partie gegen Eulen Ludwigshafen: „Da geht es um alles. Das sind die Aufgaben, die jetzt Pflicht sind. Ich hoffe, dass wir vor heimischem Publikum besser spielen und zwei Punkte holen.“
 
Sky Experte Martin Schwalb ...
... zu den Überlegungen der Einführung einer Shot Clock: „Es gibt viele Argumente für die eine und die andere Seite. Wir sollten vorsichtig sein mit Regeländerungen, Handball muss möglichst einfach bleiben. Für viele Mannschaften ist die Sechs-Pass-Regel ein taktisches Mittel, ein bisschen Zeit von der Uhr zu nehmen. Aber es ist auch nicht optimal mit diesen sechs Pässen. Man muss sich Gedanken machen, wie man es verbessern könnte, vielleicht mal auf ein paar Turnieren austesten, ob die Shot Clock Sinn macht.“
 
... zur Wetzlarer Niederlage: „Wetzlar hat es mehrmals geschafft, den Ausgleich zu erarbeiten. Aber die Bewegungen sind gemeinsam nicht schnell genug. 22 Tore sind natürlich auch zu wenig. Es wirkte schon etwas angespannt. Sie haben jetzt ein Heimspiel gegen Ludwigshafen, da müssen sie jetzt punkten.“
 
Foto:Metge