28.03.2019  DHB-Pokal

Hans Lindberg: „Da kribbelt es in den Fingern“

Für Hans Lindberg ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Mit den Füchsen Berlin will er beim REWE Final Four wie schon 2010 mit dem HSV in der Hamburger Barclaycard Arena den DHB-Pokal gewinnen. Dabei sind ihm zumindest Medaillen und Trophäen gar nicht so wichtig, wie er im Interview erzählt.

Hans, mit welchen Emotionen fährst du zum REWE Final Four 2019?

Hans Lindberg: Das ist ein riesen Highlight, ein ganz besonderes Wochenende. Für mich noch ein bisschen mehr, da es in der Barclaycard Arena stattfindet. In der Halle, in der ich neun Jahre mit dem HSV gespielt habe. Da freue ich mich riesig zurückzukommen. Ich kann mich noch erinnern, wie wir 2010 den Pokal gewonnen haben. Das war eine schöne Feier (lacht). Jetzt hoffe ich natürlich, dass wir mit den Füchsen auch etwas Großes erreichen können.

Dass ihr es überhaupt bis ins Halbfinale geschafft habt, ist auch deinem frechen Siebenmeter in der Schlusssekunde gegen die Rhein-Neckar Löwen zu verdanken, der euch gerade noch in die Verlängerung gerettet hat. Spürst du in so einer Situation überhaupt keine Nervosität?

Hans Lindberg: Nervös würde ich nicht sagen, aber man merkt, dass es eine entscheidende Situation ist. Da kribbelt es schon in den Fingern. In so einer Situation wirst du entweder der Held oder der Böse. Von daher bin ich glücklich, dass ich den reingemacht habe und wir die Chance bekommen haben, das Spiel doch noch zu gewinnen.

Sollte es beim Pokalfinalwochenende wieder zu so einem Siebenmeter kommen, bist du bereit?

Hans Lindberg: Natürlich, ich bin immer bereit einen Siebenmeter zu werfen, egal gegen welchen Gegner es oder in welchem Spiel. Das ist eine meiner Rollen in unserer Mannschaft. Ich übernehme gerne die Verantwortung. Sollte es so eine entscheidende Situation zum Beispiel gegen Kiel wieder geben, versuche ich natürlich wieder erfolgreich sein.

Gegen Kiel könnte dir dann Niklas Landin gegenüberstehen, mit dem du im Januar Weltmeister geworden bist. Hilft dir das?

Hans Lindberg: (lacht) Genauso gut wie ich ihn kenne, genauso gut kennt er auch mich. Schwer zu sagen, ob das ein Vor- oder ein Nachteil ist. Da entscheidet eher die Tagesform. Und dann könnte ja auch Andreas Wolff im Tor stehen.

Welchen Platz hat die WM-Medaille bei dir zu Hause bekommen?

Hans Lindberg: Ich weiß gar nicht genau, wo die gerade liegt, ich glaube im Büro. Das war zwar ein ganz besonderer Moment, ich habe aber keine Wand oder einen Schrank, wo ich meine Trophäen oder Medaillen aufbewahre. Das wird vielleicht nach der Karriere kommen, aber momentan spielt das für mich noch keine Rolle.

Vielleicht kommt ja noch eine weitere Medaille dazu beim REWE Final Four 2019!

Hans Lindberg: Das wäre fantastisch! Wir sind zwar nicht die Favoriten, aber wir werden versuchen unsere Chancen zu nutzen. Schauen wir mal, ob wir zuerst Kiel ein bisschen ärgern können und wenn das klappt, dann müssen wir sehen, ob wir schlau genug und gut genug sind, um auch den Pokal zu gewinnen. Gegen Kiel wird es aber schwer genug, darauf liegt erst einmal unser ganzer Fokus.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Wolf