23.05.2019  LIQUI MOLY HBL

Der Donnerstag des 32. Spieltags: Favoriten geben sich keine Blöße, Leipzig gewinnt Krimi gegen Erlangen

Ein tropfendes Hallendach hätte Melsungen und Hannover fast einen freien Abend beschert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde der Anpfiff der Partie freigegeben – mit dem glücklichen Ausgang für Melsungen. Flensburg und die Löwen taten sich lange Zeit schwer, feierten am Ende jedoch jeweils deutliche Siege. Gummersbach muss nach starkem Kampf mit einer Niederlage die Heimreise antreten und Leipzig ist glücklicher Sieger im Donnerstagskrimi. Die Highlights des 32. Spieltags:

Rhein-Neckar Löwen vs. FRISCH AUF! Göppingen 33:27 (15:17)

Die Rhein-Neckar Löwen und FRISCH AUF! legten mit viel Tempo los und boten den Fans in der SAP Arena ein schnelles Spiel auf Augenhöhe. Die Göppinger hielten gegen die Star-Offensive um Andy Schmid und Co. ordentlich dagegen und gingen nach 12 Minuten sogar in Führung. Die starke Göppinger Abwehr zwang die Löwen immer wieder zu unvorbereiteten Würfen. Fehler, die die Göppinger immer wieder über Marcel Schiller nutzten, um einfache Tore im Konterspiel zu erzielen. Mit einer Zwei-Tore-Führung gingen die Gäste aus Göppingen hochzufrieden in die Kabinen. Eine ordentliche Standpauke muss es von Nikolaj Jacobsen in der Halbzeit gegeben haben, denn seine Mannschaft drehte in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff den Spieß um und erkämpfte sich die Führung zurück. Sechs Tore erzielten die Hausherren in den ersten fünf Minuten. In der zweiten Halbzeit gab es nichts mehr zu holen für die Göppinger. Die Löwen zogen am Ende davon und fuhren einen am Ende ungefährdeten 33:27-Sieg ein. Beste Werfer waren Andy Schmid mit zwölf Toren für die Mannheimer und Kresimir Kozina mit sechs Toren für Göppingen.

SC DHfK Leipzig vs. HC Erlangen 26:25 (12:14)

Vor Beginn der Partie machte der Tabellenvierzehnte aus Leipzig deutlich, dass sie an den guten Leistungen der Vorwochen anknüpfen und weiter in der Tabelle steigen wollen. Gegen den bis dato Neuntplatzierten aus Erlangen lieferten sich die Hausherren ein enges Spiel. Erlangens Nico Büdel machte den Leipzigern das Leben schwer und war beim 7:8-Rückstand aus Leipziger Sicht mit vier Toren gefährlichster Schütze. Nach einem 4:0-Lauf in der 20. Minute erkämpften sich die Grün-Weißen die Führung zurück, doch dann gelang ihnen in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte nur noch ein Tor – den Erlangern hingegen jedoch sechs. Mit einer 12:14-Führung aus Sicht des HC Erlangen ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel blieb es bis zum Schluss genau so spannend. Ein Schlagabtausch endete am Ende dank zweier wichtiger Paraden von Milos Putera glücklicher für die Leipziger. Aivis Jurdz erzielte mit seinem einzigen Tor des Spiels den Siegtreffer zum 26:25. Beste Werfer der Partie waren Nico Büdel (9) für Erlangen und Philipp Weber (6) für Leipzig.

Links zum 32. Spieltag

SC Magdeburg vs. VfL Gummersbach 29:24 (14:12)

In der GETEC Arena starteten die Hausherren wie die Feuerwehr und führten schnell 4:0. Gummersbach erholte sich und die Partie gestaltete sich zum Ende der ersten Halbzeit immer ausgeglichener. Nach dem Seitenwechsel netzte Eirik Köpp zum ersten Ausgleich des Spiels ein. Gummersbach agierte couragiert und hielt dagegen, doch die Magdeburger waren am Ende zu überlegen und fuhren einen 29:24-Heimsieg ein. Damit behauptet der SCM den 4. Tabellenplatz und die große Chance auf die Teilnahme am EHF-Cup in der nächsten Saison. Erfolgreichste Torschützen waren Matthias Musche mit acht Treffern für den SCM und Florian Baumgärtner mit sechs Toren für den VfL Gummersbach.

MT Melsungen vs. TSV Hannover-Burgdorf 28:25 (12:10)

Weil es durch das Hallendach auf das Feld tropfte, stand der Anpfiff der Partie anfangs in Frage. Nach einer Verzögerung von circa zehn Minuten entschieden die Verantwortlichen und Unparteiischen jedoch, die Partie wie geplant anzupfeifen. Hannover startete besser in die Partie und ging mit einem Doppelschlag von Kastening und ein schnelles Tor von Ugalde mit 3:1 in Führung. Doch beide Mannschaften taten sich daraufhin im Angriff schwer und mühten sich zu Torerfolgen. Nach 15 Minuten stand es erst 5:7 für die Recken. Melsungen ließ sich jedoch nicht abschütteln und kämpfte sich wieder heran und konnte zur Halbzeit die Partie sogar drehen. 12:10 der Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel wirkte Hannover ideenlos und scheiterte immer wieder an der starken Deckung oder Nebosja Simic, sodass die MT auf 17:11 davonzog. Hannover konnte den Gastgebern nicht mehr gefährlich werden und muss am 32. Spieltag eine 28:25-Niederlage einstecken. Melsungen erobert mit dem 19. Saisonsieg den fünften Tabellenplatz zurück und klettert vorbei an den Füchsen Berlin. Beste Werfer waren Timo Kastening mit zehn Toren für Hannover und Lasse Mikkelsen mit acht Toren für Melsungen.

TVB 1898 Stuttgart vs. SG Flensburg-Handewitt 20:30 (9:15)

Der TVB startete höchstmotiviert in die letzte Heimpartie und stellte direkt eine aggressive Deckung hin. Die Anfangsphase war geprägt von harten Abwehrreihen – der TVB zwang die SG zu fahrlässigen Fehlern und machte Johannes Bitter die Arbeit im Kasten leicht. Vor allem David Schmidt mit schön ausgespielten Rückraumtoren und Bobby Schagen einwandfrei von der 7-Meter-Linie, zeigten von Beginn an eine souveränen Auftritt. Die erste Viertelstunde lief die SG einem Rückstand hinterher, ehe sich Machullas Spieler erholten und immer besser den Weg zum Tor fanden. Dreh- und Angelpunkt Rasmus Lauge fand entweder selbst den Weg zum Tor oder sah seine Nebenmänner wie Johannes Golla, die immer wieder erfolgreich einnetzten. Aus einem Ein-Tore-Rückstand (6:5) machten sie eine schnelle Zwei-Tore-Führung zum 6:8. Bis zum Halbzeitpfiff ging den Schwaben ein wenig die Luft aus – 9:14 der Halbzeitstand. In der zweiten Halbzeit zeigte die SG dann ihre gewohnte Stärke und ließ den müden Stuttgarten keine Chance. 20:30 lautete der Endstand in der Porsche Arena Stuttgart. Beste Torschützen waren Bobby Schagen mit acht Toren für Stuttgart und Rasmus Lauge Schmidt mit sieben Toren für Flensburg.

Foto: Rainer Justen