13.09.2018  LIQUI MOLY HBL

Hessenderby in Wetzlar

Hessenderby in der DKB Handball-Bundesliga! Wenn heute Abend um 19 Uhr die HSG Wetzlar den nordhessischen Ligarivalen MT Melsungen in der Rittal Arena Wetzlar empfängt, dann steht jede Menge Prestige auf dem Spiel. Die Fans beider Teams fiebern dem Duell schon seit Wochen entgegen. Über 4.000 Zuschauer erwarten die Grün-Weißen am Donnerstagabend in ihrem „Wohnzimmer“. Geleitet wird die Partie von den erfahrenen Elitekader-Schiedsrichtern Colin Hartmann und Stefan Schneider.

„Wir werden in dieses Spiel alles reinwerfen was wir haben“, verspricht HSG-Trainer Kai Wandschneider den Wetzlarer Fans. „Ich hoffe, dass das Derby bei uns ungeahnte Kräfte freisetzt, denn diese Spiele sind immer etwas Besonderes, nicht nur für unsere Fans, die wie eine Wand hinter unserer Mannschaft stehen.“

Mit Philipp und Michael Müller, Timm Schneider, Michael Allendorf und Tobias Reichmann stehen gleich fünf Akteure bei den ambitionierten Gästen im Kader, die eine Wetzlarer Vergangenheit haben. Genauso wie MT-Vorstand Axel Geerken, der seinen Lebensmittelpunkt weiterhin im Wetzlarer Stadtteil Dutenhofen hat.

Vor dem Derby hatte die HSG Wetzlar einige „Baustellen“, wie es Geschäftsführer Björn Seipp beschreibt, zu bearbeiten. „Kai Wandschneider und ich haben einige Einzelgespräche geführt, auch um Spieler, die sich derzeit in einem Leistungstief befinden, wieder aufzubauen. Zum Teil auch, um die Gründe dafür zu eruieren.“

Die Mittelhessen sind nach dem Auftaktsieg im Heimspiel gegen Bietigheim mit 2:6-Punkten in dies Saison gestartet. Drei Mal musste sich das Team von Kai Wandschneider zuletzt geschlagen geben, darunter waren zwei knappe Auswärtsniederlagen in Lemgo und Stuttgart. „Die Einstellung der Mannschaft stimmt. Die Stimmung auch. Wir müssen es aber schaffen, dass wir die kleinen Fehler in unserem Spiel abstellen, die uns während der 60 Minuten immer wieder zurückwerfen“, so der 58-jährige, der aufgrund der bisherigen Ergebnisse überhaupt nichts von Panikmache hält. „Druck aufzubauen ist aktuell komplett fehl am Platz, denn wir spielen richtig guten Handball und brauchen eine positive Grundeinstellung, in der Mannschaft und um sie herum!“

Selbst bezüglich der Torhüterposition gibt sich Wandschneider optimistisch, auch wenn die Grün-Weißen dieser Tage die Hiobsbotschaft vom knapp dreimonatigen Ausfall von Neuzugang Tibor Ivanisevic verkraften mussten. „Till bekommt die volle Unterstützung. Er ist ein großes Talent und hat eine tolle Vorbereitung gespielt. Er wird diese Herausforderung mit der Unterstützung der Mannschaft meistern“, ist sich der Coach sicher, der in Jane Cvetkovski die Wetzlarer Nummer drei auf die Bank beordert hat. 

Taktisch haben sich die Mittelhessen in den vergangenen Tagen intensiv auf den Gegner vorbereitet. „Wir müssen uns auf das körperliche Spiel der Melsunger einstellen und versuchen, ihre Stärken durch Disziplin, Einsatzbereitschaft und mentale Stärke wegzunehmen. Hier werden wir ein paar Überraschungen parat haben und schauen, wie der Gegner darauf reagiert“, erklärt Wandschneider, ohne konkreter zu werden. Zur Ausgangslage muss der Coach nicht viele Worte finden. „Melsungen investiert seit Jahren sehr viel Geld in die Mannschaft, hat diese zuletzt immer wieder gezielt verstärkt und dementsprechend hohe Ziele und Druck. Sie sind natürlich der Favorit, aber wir wissen um unsere Chance, gerade wenn wir zu Hause vor unseren fantastischen Fans spielen.“

Quelle: HSG Wetzlar

Foto: Körner