15.12.2018  LIQUI MOLY HBL

Löwen gegen Recken - Wer setzt sich durch?

Die Rhein-Neckar Löwen wollen weiter oben mitmischen und hierfür ist ein Sieg gegen den etwas angeschlagenen Gegner aus Hannover absolute Pflicht. Dennoch sind die Hausherren gewarnt und werden die Recken nicht unterschätzen.

Löwen gegen Recken, das heißt Top-Team gegen Krisen-Club? Weit gefehlt. Steffen Fäth warnt vor dem Duell am Samstagabend ausdrücklich vor dem Gegner. „Wenn man sich Hannover anschaut, dann haben sie vor allem ein Top-Trainergespann auf der Bank – und eine sehr, sehr gute Mannschaft“, sagt der Löwen-Halblinke. Um 20.30 Uhr wird die Partie zwischen den Rhein-Neckar Löwen und TSV Hannover-Burgdorf angepfiffen.

Die Begegnung des 17. Spieltages der DKB Handball-Bundesliga scheint auf dem Papier eine klare Sache zu sein. Doch auf derlei Spielereien lässt sich Steffen Fäth nicht ein. „Wenn man sich den Kader anguckt, dann tummeln sich da extrem viele starke Spieler.“ Dass sich die Niedersachsen in dieser Runde so schwertun, macht der Löwe am Verletzungspech fest. Zwischenzeitlich fehlte der TSV fast der komplette Rückraum. Mittlerweile müssen sich die Jungs von Carlos Ortega und Iker Romero als Tabellen-13. mit 12:20 Punkten nach unten orientieren. Und dennoch weigert sich Steffen Fäth, die Hannoveraner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir bereiten uns ohnehin auf jeden Gegner so vor, dass wir ihn in der stärksten Form erwarten. Das wird auch bei Hannover der Fall sein.“

Persönliche Befindlichkeiten spielen derweil keine Rolle in den Überlegungen des Rückraum-Mannes. Dass er am Mittwoch im Testspiel der DHB-Auswahl gegen Polen ein gutes Spiel absolviert hat, auch ein Sonderlob vom Bundestrainer bekam, habe ihm auf jeden Fall gutgetan. Die Kritik an seinen Leistungen bei den Löwen und die von Teilen der Medienlandschaft angeheizte Debatte um seine Einsatzzeiten sieht der gebürtige Frankfurter entspannt. „Klar gab es eine Phase, wo es bei der Mannschaft und auch bei mir selbst nicht so lief. Jetzt geht es bei uns als Team bergauf – und das ist die Hauptsache.“

 

Weil er sich nach der Rückkehr von der Nationalmannschaft eine ordentliche Erkältung eingefangen hat, steht hinter dem Einsatz von Steffen Fäth am Samstag noch ein dickes Fragezeichen. Der Rest der Mannschaft ist fit – und heiß auf die nächsten zwei Punkte in der Liga. Durch vier Siege am Stück haben sich die Löwen auf Rang drei geschoben, liegen weiter nur einen Zähler hinter dem Zweiten Kiel. Und wollen zuhause nichts mehr abgeben. Das betonte zuletzt auch Trainer Nikolaj Jacobsen, der mit Carlos Ortega einen „Bruder im Geiste“ in der SAP Arena erwartet. Beide spielen gerne mit dem Kreis, beide legen verstärkten Wert auf die Abwehr, beide haben taktisch alle Raffinessen drauf. Und so können sich die Fans auch in Hinblick auf das „Trainerspiel“ auf höchsten Handballgenuss freuen.

Dass bei den Hannoveranern kurzfristig noch das Trio Fabian Böhm, Morten Olsen und Hannes Feise auszufallen droht, macht die Spielvorbereitung nicht gerade einfacher. „Wir müssen erst einmal schauen, mit welchem Kader die anreisen“, sagt Löwen-Coach Jacobsen. So oder so schätzt er den Gegner als absolut unberechenbar ein, hat superstarke Spiele wie gegen Flensburg (28:29) und superschwache Auftritte wie gegen Bietigheim (26:27) gesehen. Nach einer Trainingswoche mit Schwerpunkt Regeneration und Kräftesammeln – vor den Löwen liegen nun drei Spiele in sechs Tagen – richtet der Däne den Fokus auf die Offensive. „Wir haben zuletzt gut in der Abwehr gestanden, vorne aber immer noch zu viele Fehler gemacht und schlecht abgeschlossen. Daran wollen wir weiter arbeiten.“ Mit der Trainingsleistung ist er aktuell zufrieden: „Die Jungs haben sehr gut mitgezogen.“

Quelle: Rhein-Neckar-Löwen

Foto: Wolf