22.03.2019  LIQUI MOLY HBL

Ein Jahr ungeschlagen - SG Flensburg-Handewitt lässt auch Bietigheim keine Chance

Exakt ein Jahr ist die SG Flensburg-Handewitt in der DKB Handball-Bundesliga nun ungeschlagen. Am Abend besiegte sie die SG BBM Bietigheim mit 31:22 (15:7) und verbesserte ihre Bilanz auf 48:0 Punkte. Saisonübergreifend hat die SG nun sogar 32 Siege in Serie auf dem Konto. Der Sieg gegen den Vorletzten ist dabei nie gefährdet.

Die SG startete mit der 5:1-Formation in der Defensive. Rasmus Lauge bildete die Spitze, Tobias Karlsson das Zentrum – umgeben von Magnus Rød und Anders Zachariassen. Der Kreisläufer erzielte das erste Tor, das einen dominanten Marsch zu zwei weiteren Punkten einleitete. Die SG bestätigte im ERIMA-Derby eindrucksvoll die Favoritenrolle. Schon nach acht Minuten nahm BBM-Coach Hannes Jon Jonsson sein erstes Team-Timeout. Wenn nicht Schlussmann Domenico Ebner einige Mal ein gutes Händchen gehabt hätte, wäre es bis dahin schlimmer als das 1:4 gekommen. „Eigentlich wollten wir uns nach der Derby-Niederlage gegen Stuttgart verbessern“, meinte Hannes Jon Jonsson. „Doch das war ängstlich und verkrampft, vor allem von den Führungsspielern.“

Die SG verteidigte sehr konzentriert – gegen Süddeutsche, die ihre liebe Not gegen die offensive SG Deckung hatten. Benjamin Buric veranstaltete ein Paraden-Festival. Co-Trainer Mark Bult beobachtete zufrieden: „Die 5:1-Abwehr funktioniert immer besser.“ Fast zwangsläufig rollten die Gegenstöße und fielen die Treffer aus der zweiten Welle. Jim Gottfridsson und Magnus Rød erhöhten auf 10:3. Magnus Jøndal verwandelte einen Siebenmeter zum 14:4. Ein stolzes Polster von zehn Toren! Gøran Johannessen, Johannes Golla und Holger Glandorf – Maik Machulla wechselte früh, während die Fans ihren Song-Kanon abfeierten.

 

Nach der Halbzeit war auch der rechte Flügel frisch besetzt. Marius Steinhauser führte sich gleich mit dem 17:8 ein. Als Magnus Jøndal etwas Wurfpech hatte, griff auch Hampus Wanne in das Geschehen ein. „Es gab ein paar ausgelassene Chancen, mit denen wir den Gegner einluden – das war unnötig“, meinte Mark Bult. „Positiv war aber mit Blick auf das schwere Spiel in Brest, dass wir frühzeitig viel wechseln konnten.“ Letztendlich blieben nur Torbjørn Bergerud und Simon Hald die kompletten 60 Minuten auf der Bank, da nach einer Dreiviertelstunde auch Simon Jeppsson seine Wurfkraft präsentieren durfte. Die Laune von Hannes Jon Jonsson besserte sich: „In der zweiten Hälfte haben sich gerade die Akteure, die sonst nicht so viel spielen, gut verkauft.“

Die SG drückte nochmals aufs Gaspedal. Johannes Golla besorgte mit einem Doppelschlag das 28:17 und befeuerte die Kulisse. „Die Zuschauer haben gespürt, was heute für ein historischer Tag ist“, fand Dierk Schmäschke. Auch wenn die Bietigheimer mit einer Niederlage im einstelligen Bereich davonkamen, skandierte die Nordtribüne: „Die Nummer eins im Land sind wir!“ Das war die richtige Einstimmung für das Achtelfinale in der VELUX EHF Champions League. SG Trainer Maik Machulla verschwand sofort zur Video-Analyse und ließ sich selbst bei der Pressekonferenz entschuldigen. Keine 48 Stunden – und es geht gegen den HC Meshkov Brest.

Die Statistik zum Spiel:

SG Flensburg-Handewitt – SG BBM Bietigheim 31:22 (15:7)

SG Flensburg-Handewitt: Buric (13 Paraden) – Karlsson, Golla (3), Glandorf (2), Svan (1), Wanne (2/2), Jeppsson (1), Jøndal (4/3), Steinhauser (4), Zachariassen (3), Johannessen (2), Gottfridsson (3), Lauge (5), Rød (1)

SG BBM Bietigheim: Ebner (5 Paraden), Müller (5/1 Paraden) – Haller (1), Rönningen, Vlahovic (1), Link (2/1), Claus, Emanuel, Asmuth, Döll (3), Rentschler (2), Oehler, Fischer (6), Kraus (1/1), Trost (2), Marcec (4)

Schiedsrichter: Otto/Piper (Fredenbeck/Kiel);

Zeitstrafen: 2:10 Minuten (Karlsson 2 – Haller 2, Vlahovic 2, Kraus 2, Link 2, Asmuth 2);

Siebenmeter: 6/5:2/2 (Jøndal scheitert an Müller);

Zuschauer: 6003

Spielverlauf: 1:1 (3.), 4:1 (9.), 4:2 (10.), 7:2 (12.), 7:3 (14.), 11:3 (20.), 11:4 (21.), 14:4 (25.), 15:5 (29.) – 16:7 (31.), 17:9 (32.), 19:10 (34.), 20:11 (36.), 21:12 (39.), 21:14 (40.), 24:14 (43.), 25:17 (46.), 28:17 (50.), 28:19 (55.), 29:20 (57.), 31:21 (60.)

Quelle: SG Flensburg-Handewitt

Foto: Nolte