18.11.2018  LIQUI MOLY HBL

Wetzlar will in Minden wieder Auswärtsstärke zeigen

Bisher tut sich die HSG Wetzlar nach den letzten furiosen Spielzeiten in der DKB Handball-Bundesliga noch schwer. Auswärts läuft es für die HSG bisher am besten. Daher will die HSG auch am Sonntagmittag in Minden Punkte mitnehmen. Die GWD steht mit ausgeglichenem Punktekonto auf dem achten Platz und will vor den eigenen Fans unbedingt gewinnen.

„Wir sind in dieser Saison auswärts bislang immer überzeugend aufgetreten“, schießt es aus Kai Wandschneider heraus, wenn man ihn auf die Partien seiner HSG Wetzlar in der Fremde anspricht. Die Grün-Weißen, die aktuell mit 8:16 Zählern auf Tabellenplatz 12 der DKB Handball-Bundesliga stehen, müssen am Sonntag im sogenannten „Topspiel“ bei GWD Minden antreten. Anwurf der Partie ist um 13.30 Uhr in der Kampa Halle (live auf Sky). 

Zwei wichtige Auswärtssiege konnten die Mittelhessen in dieser Spielzeit bereits verbuchen, in Leipzig und zuletzt beim VfL Gummersbach. Dazu kamen zwei höchst unglückliche Niederlagen in Lemgo und Stuttgart sowie ein respektabler Auftritt in Kiel. „Man hat ein bisschen den Eindruck, dass sich vor allem unsere jungen Spieler auswärts etwas leichter tun, als zu Hause, obwohl in der Rittal Arena unsere Fans voll hinter der Mannschaft stehen. Vielleicht ist es auswärts derzeit trotzdem etwas einfacher für die Köpfe, weil der Druck da nicht so hoch ist, denn zumeist sind wir eher in der Außenseiterrolle“, schätzt HSG-Geschäftsführer Björn Seipp die derzeitige mentale Situation der Grün-Weißen ein. „In Minden hängen die Trauben hoch, da sich GWD seit dem Wiederaufstieg sinnvoll verstärkt und beachtlich weiterentwickelt hat, aber für uns war die Kampa Halle in den vergangenen Jahren zumeist ein gutes Pflaster, so dass wir uns am Sonntag durchaus etwas ausrechnen.“

Von den vergangenen vier Auswärtsspielen in Minden haben die Mittelhessen nur eines verloren. Das in der abgelaufenen Saison. Und auch dieses Duell war bis zum Schluss eine Partie auf Augenhöhe. Eine eben solche erwartet am Sonntag auch der Coach der Gastgeber, Frank Carstens, der mit seinem Team derzeit mit starken 12:12-Punkten auf dem achten Tabellenplatz rangiert. „Aufgrund der Punktausbeute haben wir vielleicht einen kleinen Vorteil“, sagte der ehemalige Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft dieser Tage der Wetzlarer Neuen Zeitung.

Sein Kollege Kai Wandschneider weißt den Ostwestfalen zwar die Favoritenrolle zu, gibt sich für das Wochenende aber kämpferisch. „Wenn wir es am Sonntag schaffen, die nötige Konzentration in Abwehr und Angriff an den Tag zu legen, dann können wir erfolgreich sein. Dafür brauchen wir aber von der ersten Minute an die nötige Aggressivität und den richtigen Zugriff in der Deckung, so wie zuletzt in Gummersbach. Dadurch tankt man das nötige Selbstvertrauen für den Angriff und kann auch ein paar einfache Tore aus dem erweiterten Gegenstoß erzielen, die in Minden notwendig sein werden“, weiß der 59-jährige, der aller Voraussicht nach neben Tibor Ivanisevic, Kristian Björnsen und Lars Weissgerber (alle langzeitverletzt) auch auf Routinier Stefan Kneer verzichten muss. Der ehemalige Nationalspieler plagt sich seit Tagen mit Rücken- und Leistenschmerzen herum.

„Nach der Regenerationsphase nach dem enttäuschenden Berlin-Spiel haben wir in den vergangenen Tagen gut trainiert und uns akribisch auf das, was uns in Minden erwartet, vorbereitet“, so Wandschneider, der mit seinem Team bereits am Samstagnachmittag nach Ostwestfalen reisen wird. „Nach den bisherigen zwölf Ligaspielen kann man sagen, dass wir leistungstechnisch bislang eine kleine Wundertüte waren, für den Gegner und leider auch für uns selbst. Wir haben noch nicht die Konstanz, die wir uns wünschen.“

Nach der 24:29-Heimniederlage zuletzt gegen angeschlagene Berliner hatte Wandschneider Kritik an den Bankspielern geübt. „Zurecht“, sagt Geschäftsführer Björn Seipp. „Wenn wir in Minden, gegen eine derzeit sicherlich ausgeglichener besetzte Mannschaft, etwas mitnehmen wollen, dann müssen positive Impulse von den Spielern kommen, die von der Bank kommen – egal wann! Das war gegen Gummersbach und Berlin eindeutig zu wenig. Hier sind diese Spieler jetzt in der Pflicht zu liefern, denn alle werden gebraucht und haben Verantwortung für das Ergebnis und ihren Club.“   

Quelle: HSG Wetzlar

Foto: Vogler