05.11.2018  LIQUI MOLY HBL

Wolff führt Kiel zu Auswärtssieg in Minden

Es war eine Niederlage der Marke „in dieser Höhe nicht verdient“. GWD Minden verlor gegen den THW Kiel mit 29:37 (17:19) und musste dabei in der Schlussphase ordentlich einstecken. Zuvor hatten die Grün-Weißen dem Tabellendritten lange Zeit Paroli geboten.

Es war ordentlich Action in der KAMPA-Halle. Nicht nur auf den vollbesetzten Rängen ging die Post ab, sondern auch auf dem Spielfeld. In einer von großer Hektik geprägten ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Kiel den besseren Start und lagen schnell mit 3:0 vorn. Eine Hypothek, die das GWD-Team zunächst nicht abschütteln konnte. Die Grün-Weißen hatten dann das passende Rezept gegen den Altmeister gefunden, haderten zunächst aber im Abschluss mit dem Schicksal. Als Kim Sonne Hansen gegen seinen Ex-Verein nach einer Viertelstunde die ersten Paraden gelangen, war dies für seine Vorderleute der Startschuss zur Aufholjagd. In einer bärenstarken Phase konnten die Hausherren von 9:14 (18.) auf 13:14 (22.) verkürzen. Und es sollte noch besser kommen: Mats Korte bekam für seinen 16:16-Ausgleistreffer nach 27 Minuten Standing Ovations. In Unterzahl mussten die Mindener danach wieder einen Zwei-Tore-Rückstand in Kauf nehmen, der auch zur Pause Bestand hatte.

Einen Treffer gestatteten die Gastgeber dem THW nach dem Wiederanpfiff, dann sorgten Max Staar, Marian Michalczik, Magnus Gullerud und Christoffer Rambo für die erste Mindener Führung. Die Grün-Weißen nahmen den Schwung mit und lieferten dem Tabellendritten einen offenen Schlagabtausch. Als Luka Zvizaj vom Siebenmeterpunkt auf 24:22 (39.) erhöhte, waren die Hoffnungen auf den fünften Mindener Sieg in Folge größer denn je. Doch THW Kiel traf dann besser aus der Distanz schob sich wieder am GWD-Team vorbei. Insbesondere mit Andreas Wolf und Domagoj Dovnjak hatten die Nordlichter einfach die besseren Trümpfe auf der Hand. Zwei Zeitstrafen gegen Savvas Savvas und Marian Michalczik machten die Aufgabe für die Gastgeber nicht einfacher und die Gislasson-Sieben nutzte die Überzahl, um die Vorentscheidung herbeizuführen. Nach dem 27:34-Rückstand ging es für die Hausherren in der Schlussphase nur noch darum, ein achtbares Ergebnis zu erzielen, aber die Grün-Weißen mussten  Lehrgeld zahlen und unterlagen am Ende mit 29:37.

„Ich glaube, dass heute hier kein Zuschauer unzufrieden aus der Halle gehen musste. Die Art und Weise wie die Mannschaft gespielt hat, immer wieder zurückgekommen ist und sich als Einheit präsentiert hat, ist schon gut. Ich bin darum auch gar nicht enttäuscht. Irgendwann hat man gesehen, dass wir mit unserem Latein am Ende waren und der THW seine individuelle Stärke ausgespielt hat“, so Frank von Behren nach der Partie.

Stimmen zum Spiel

Frank Carstens: „Wir haben über weite Strecken hier heute Moral und Qualität bewiesen. Man hat gesehen, warum wir zuletzt vier Spiele gewonnen haben. Domagoj Duvnjak hat heute die entscheidenden Akzente für den THW Kiel gesetzt. In der Anfangsphase haben wir gute Lösungen gefunden und nach der Pause zunächst wirklich super verteidigt. Das haben wir dann irgendwann von der Power her nicht mehr geschafft und dann ist der THW auch sicherer geworden.“

Alfred Gislasson: „Es war für uns ein schweres Spiel. Wir haben im Angriff sehr gut angefangen, aber in der Abwehr nicht so richtig den Zugriff bekommen. Erst mit der Umstellung auf die 6:0-Deckung und mit Andy Wolff im Rücken haben wir das Spiel dann drehen können. In dieser Höhe war der Sieg aber sicherlich nicht verdient.“

Statistiken zum Spiel

Torschützen GWD: Christoffer Rambo (5), Magnus Gullerud (5), Max Staar (5), Andreas Cederholm (4), Marian Michalczik (4), Luka Zvizej (3/3), Anton Mansson (2), Mats Korte (1)
Im Tor: Kim Sonne Hansen (1.-60. mit 11 Paraden), Espen Christen (bei zwei Siebenmetern)

Torschützen THW: Domagoj Duvnjak (8), Lukas Nilsson (8), Patrick Wienczek (7), Niklas Ekberg (5/4), Nikola Bylik (3), Magnus Landin Jacobsen (3), Harald Reinkind (3)
Im Tor: Niklas Landin (1.-30. mit 8 Paraden davon 1 Siebenmeter), Andreas Wolff (30.-60. mit 9 Paraden)

Zeitstrafen: Gullerud (27.), Savvas (48.), Michalczik (51.) – Rentschler (22.), Vlahovic (38., 49.)

Spielfilm: 2:3 (5.), 3:6 (10.), 6:11 (15.), 11:14 (20.), 14:16 (25.), 17:19 (30.), 21:21 (35.), 24:23 (40.), 25:26 (45.), 26:30 (50.), 27:34 (55.), 29:37 (60.)

Schiedsrichter: Michael Kilp und Christoph Maier

Zuschauer: 3.800 – ausverkauft

Quelle: TSV GWD Minden

Foto: Metge