19.04.2019  LIQUI MOLY HBL

Schmid führt die Löwen zum Sieg

Elf Tore warf Andy Schmid am 27.Spieltag der DKB Handball-Bundesliga gegen Hannover und war damit maßgeblich beteiligt am 20.Saisonsieg der Löwen. Vor dem Topspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt holten sich die Mannheimer nochmal eine Portion Selbstvertrauen und gehen somit optimistisch in das heiß ersehnte Duell. Auch Kohlbacher gab sich im Interview mit „Sky“ kämpferisch. Er glaube daran, dass die Löwen in der Tabelle zumindest einen Spitzenplatz angreifen können.

Auf der Platte erwischen die Hannoveraner den besseren Start. Timo Kastening per Gegenstoß stellt nach etwas mehr als drei Minuten auf 3:1. Beide Teams schlagen ein atemraubendes Tempo an, zunächst mit den besseren Ergebnissen für die TSV. Dann aber übernimmt Andy Schmid das Kommando – und das mit aller Vehemenz. Vier der folgenden fünf Löwen-Tore am Stück erzielt der Kapitän der Gelben, dreht die Partie von 3:1 auf 3:6 aus Sicht der gastgebenden Niedersachsen. Und das in knapp fünf Minuten. Es sind die Andy-Schmid-Festspiele von Hannover. Er erzielt das 4:7, legt für Jerry Tollbring das 5:8 brillant auf und trifft beim 7:10 bereits zum siebten Mal (13.). Die Löwen sind in dieser Phase drauf und dran, sich bedeutend abzusetzen. Hannover unterlaufen teils haarsträubende Fehler, die Abwehr findet keine rechte Einstellung gegen die Solo-Show des Andy Schmid. Dass die Löwen nicht weiter wegkommen als auf 8:12 (16.), liegt an den Badenern. Sie beginnen, TSV-Torwart Urban Lesjak ins Spiel zu bringen, leisten sich selbst einige Unkonzentriertheiten – und dahin schmilzt die Führung.

Hannover arbeitet sich über Lesjak-Paraden, Gegenstöße und einige schöne Einzelleistungen unter anderem von Morten Olsen und Kai Häfner über das 10:12 (20.) und 11:13 (23.) zum 13:13 – und zurück ins Spiel. Mit etwas Glück und einem weiter nach Belieben treffenden Andy Schmid schaffen es die Löwen, doch noch mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Diese ist mit 14:16 allerdings recht dünn. Dass Löwen-Coach Niko Jacobsen zwischenzeitlich den siebten Feldspieler bemühen muss, zeigt, dass im Angriff der Gäste längst nicht alles rund läuft. In der Abwehr fehlt, genauso wie bei der TSV, die allerletzte Konsequenz. Andy Schmid ist mit neun Toren und drei Assists – bei zwei Fehlwürfen – der Dominator der ersten 30 Minuten.

Aus der Kabine kommen die Löwen entschlossen. Der für Steffen Fäth eingewechselte Mads Mensah führt sich mit feinem Pass auf Jannik Kohlbacher ein (14:17, 32.). Mikael Appelgren mit seiner sechsten Parade hält die Drei-Tore-Führung beim 15:18 fest – und bringt die Badener in den nächsten Minuten auf Kurs Auswärtssieg. In acht Minuten hält der Schwede fünf überwiegend freie Würfe. Die Löwen nutzen die Vorlage ihres Rückhalts eiskalt, ziehen bis auf 16:22 davon (39.). Den Treffer zur Sechs-Tore-Führung erzielt Mensah nach herrlichem Kempa-Anspiel von Schmid.

Für Hannover hält in dieser schwierigen Phase Nejc Cehte im rechten Rückraum die Fahnen hoch. Vier Tore erzielt er am Stück, in der 44. Minute macht er das 20:24. Alex Petersson kontert mit seinem fünften Treffer zum 20:25. Spätestens als der Isländer in der 53. Minute das 23:30 nachlegt, ist die Partie entschieden. Die Löwen nehmen komplett raus, Hannover darf Ergebniskosmetik betreiben. Nach 60 Minuten mit überwiegend gut auf- und eingestellten Löwen steht es 28:30. Der Auswärtssieg tut gut mit Blick auf den Ostersonntag und das Schlagerspiel in der SAP Arena gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Statistiken zum Spiel

TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 28:30 (14:16)

Hannover: Wernlein, Lesjak – Johannsen, Cehte (7), Mävers, Thiele, Pevnov, Häfner (3), Atman (1), Böhm (2), Ugalde (3), Srsen, Olsen (5), Feise, Kastening (7/4), Büchner

Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (11/2), Lipovina, Sigurdsson, Radivojevic, Tollbring (5/1), Abutovic, Mensah (2), Fäth (1), Groetzki, Taleski, Guardiola, Petersson (6), Kohlbacher (5)

Trainer: Carlos Ortega / Iker Romero – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild (Neuried / Offenburg)

Strafminuten: Atman (2), Olsen (2), Cehte (2), Pevnov (2) – Kohlbacher (2)

Rot: Pevnov (51.)

Siebenmeter: 4/4 - 3/4

Löwen: Schmid scheitert an Lesjak (25.)

Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:1, 3:6, 4:6, 4:7, 5:8, 6:9, 8:10, 8:12, 10:12, 10:13, 13:13, 14:14, 14:16 (HZ), 14:17, 15:17, 15:21, 16:22, 18:22, 19:23, 20:25, 21:27, 23:30, 28:30 (EN)

Foto: Kösegi

Quelle: RNL