22.03.2019  LIQUI MOLY HBL

THW festigt nach Arbeitssieg in Stuttgart zweiten Platz

Der TVB 1898 Stuttgart bietet dem Rekordmeister aus Kiel Paroli und hält beim 27:30 (16:16) lange gut mit. Schimmelbauer, Schagen, Weiß und Schmidt trafen jeweils fünf mal, bei den Gästen aus dem hohen Norden war Niclas Ekberg der beste Schütze mit sechs erfolgreichen Abschlüssen. Der THW festigt somit seinen zweiten Rang, während der TVB mit 20:30 Punkte auf dem 13. Platz bleibt.

Der TVB kam in den ersten Minuten schlecht in die Partie, während der THW Kiel mit einem 3:0-Lauf in das Spiel startete. Erst in der 5. Spielminute war es Schmidt, der den ersten Treffer für den TVB erzielte. Die Abwehrreihe des TVB Stuttgart stand nach der anfänglichen Schwächephase sehr stabil und konnte innerhalb kürzester Zeit auf 3:3 Unentschieden stellen. Schagens Treffer zum 5:4 in der 8. Minute markierte die erste Führung der Hausherren in diesem Spiel. Auch war es Schagen, der mit dem ersten 7-Meter des Spiels den 7:8 Anschlusstreffer erzielte (12. Min). Der starke Jogi Bitter zeigte in dieser Phase viele sehenswerte Paraden und so konnte sein Team in der 15. Minute wieder mit dem Rekordmeister gleichziehen (9:9). Durch Treffer von Weiß und Häfner konnte der TVB auf 11:9 davonziehen. Dieser Vorsprung egalisierten die Kieler innerhalb kürzester Zeit und gingen durch Weinhold mit 15:14 wieder in Führung. Die Mannschaften gingen beim Spielstand von 16:16 zur Halbzeitpause in die Kabinen.

Wie bereits zu Beginn des Spiels, hatte der TVB die Kieler nicht im Griff, so dass ihnen wiederum ein 3:0-Lauf gelang. Durch zahlreiche Paraden von Bitter, konnte sich der TVB, wie im ersten Durchgang, wieder an den THW herankämpfen. Schagen war es, der den Ausgleichstreffer zum 19:19 erzielte (40. Min). Bis zur 49. Minute (21:23) war das Spiel komplett offen. Dem THW Kiel gelang es nicht, sich entscheidend abzusetzen, vor allem, weil Bitter eine Parade nach der nächsten zeigte. Auf Grund vieler Unkonzentriertheiten und technischen Fehlern des TVB, konnten die Gäste bis zur 52. Minute mit 26:22 davonziehen. Am Ende machte der TVB das Spiel nochmal spannend und kam bis auf zwei Treffer an den THW heran. Letztlich gewann der Favorit aus Kiel jedoch mit 30:27 gegen den Außenseiter aus Stuttgart.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason: Es war ein schwieriges Spiel, weil wir soviele Chancen verschossen haben. Dann wird es immer schwer. In der ersten Halbzeit fehlte die Aggressivität in der Abwehr, vorne spielen wir tolle Chancen heraus, aber machen diese nicht rein. In der zweiten Halbzeit steht die Abwehr besser, und vorne spielen wir wieder recht ordentlich. Aber dann scheitern wir regelmäßig an Jogi Bitter. Wenn er anfängt, sich die klaren Chancen zu holen, macht das natürlich die eigene Mannschaft stärker. Ohne seine Superleistung hätten wir heute hier früher den Sack zugemacht. 

TBV-Torhüter Jogi Bitter: Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten dieses Spiel gewonnen. Du hast nicht oft die Chance zu einem Sieg gegen Kiel. Du glaubst zwar oft, dass du sie hast, aber dann schlägt der THW zurück. So war es heute. Kiel konnte im richtigen Moment etwas drauflegen, und uns fehlte zum Beispiel gegen Nilsson die Kraft. Trotzdem war das ein toller Auftritt unserer Mannschaft, und ich fiebere solchen Spielen immer entgegen. Es ist doch wunderschön, vor dieser tollen Halle performen zu können - und wenn es dann noch so läuft, wie heute, ist das toll. 

THW-Toptorschütze Niclas Ekberg: Im Hinspiel habe ich gegen Jogi überhaupt nicht getroffen, deshalb war ich heute gute auf ihn vorbereitet. Aber meistens ist es besser, nicht so viel nachzudenken, sondern einfach zu machen. Bei mir läuft es in dieser Saison, das gibt viel Selbstvertrauen. Dass es heute so eng war, lag an dem überragenden Jogi Bitter. Durch seine Paraden haben wir viele Gegenstöße kassiert. Wir haben die zwei Punkte und müssen weiter unseren Job erledigen - und dann sehen, was dabei heraus kommt. 

TVB 1898 Stuttgart - THW Kiel 27:30 (16:16)

TVB 1898 Stuttgart: Bitter (1.-60., 17 Paraden), Maier (n.e.); Schimmelbauer (5), Häfner (1/1), Weiß (5), Schagen (5/1), Späth, Baumgarten, Röthlisberger, Öhler (n.e.), Föge(n.e.), von Deschwanden (2/1), Pfattheicher (3), Schmidt (5); Trainer: J. Schweickhardt

THW Kiel: N. Landin (1.-30., 6/1 Paraden, 1 Tor), Wolff (31.-60., 7/1 Paraden) ; Duvnjak (2), Reinkind (n.e.), M. Landin (1), Firnhaber (n.e.), Weinhold (4), Wiencek (1), Ekberg (6/3), Rahmel (n.e.), Dahmke (3), Zarabec (3), Bilyk (3), Pekeler (3), Nilsson (3); Trainer: Gislason


Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Strafzeiten: TVB: 2 (Schimmelbauer (20.), Späth (60.)) / THW: 3 (Pekeler (39.), Ekberg (41.), Wiencek (57.))

Siebenmeter: TVB: 5/2 (Landin hält Schagen, Nachwurf verwandelt (16.), Wolff hält von Deschwanden (48.), Häfner überweg (51.)) / THW: 4/3 (Ekberg an den Pfosten (14.))

Spielfilm: 0:3 (4.), 3:3 (6.), 3:4, 5:4 (7.), 5:6 (9.), 6:8 (11.), 7:9 (13.), 11:9 (18.), 12:10, 12:12 (21.), 14:13 (23.), 14:16 (26.), 16:16 (30.);
16:19 (35.), 19:19 (39.), 19.21 (42.), 20:22 (43.), 21:23 (47.), 21:25 (52.), 24:28 (55.), 25:29, 27:29 (60.), 27:30. 

Zuschauer: 5.760 (Porsche-Arena, Stuttgart)

Quelle: TVB 1898 Stuttgart

Foto: Koerner