08.01.2018  Handball Europameisterschaft

Kohlbacher vor EM: „In der Gruppe kommen drei schwere Spiele auf uns zu“

Nach vielen intensiven Trainingseinheiten und zwei überzeugenden Testspielsiegen gegen Island haben die 16 EM-Fahrer vom Bundestrainer Christian Prokop noch einmal zwei Tage frei bekommen, um durchzuatmen. Ab Mittwoch gilt der Fokus dann dem Turnier in Kroatien, wo die Auswahl am Samstag, 13. Januar, gegen Montenegro (17.15 Uhr/live im ZDF) ins Turniergeschehen eingreift. Vor der Abfahrt blickt Kreisläufer Jannik Kohlbacher auf das anstehende Großereignis.

Jannik, Gratulation zu den beiden Siegen gegen Island und zur Nominierung für den endgültigen EM-Kader. Hattest Du irgendwann mal Zweifel, dass Du nicht mitfahren könntest?

Jannik Kohlbacher: Natürlich kann man sich nie ganz sicher sein, und die endgültige Entscheidung war ja auch lange Zeit offen. Aber das ging vielen Spielern in der Mannschaft so. Bammel, dass ich nicht dabei sein könnte, hatte ich eigentlich keinen.

Wie läuft so ein Tag bei der Nationalmannschaft ab? Kannst Du uns da einen Einblick geben?

Jannik Kohlbacher: Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, dann steht schon die erste Trainingseinheit an. Nach dem gemeinsamen Mittagessen haben die Spieler dann etwas Zeit für sich. Einige spielen Darts, andere Tischkicker. Nachmittags geht es dann weiter mit dem Video-Studium, ehe es zum zweiten Mal in die Halle geht. Nach dem Abendessen haben die Spieler dann wieder Zeit für sich. Da kann man mal die Stadt besichtigen gehen oder ein bisschen Wellness machen. Trotz Vorbereitung ist es wichtig, auch mal den Kopf freizukriegen.

Wie siehst Du die Rolle der Mannschaft in der Gruppe?

Jannik Kohlbacher: Mit drei Teams in einer Gruppe zu sein, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kroatien liegen, ist sicher nicht einfach. Man weiß ja, wie die Stimmung in einer Halle Einfluss nehmen kann. Da kommen drei schwere Spiele auf uns zu, man könnte sagen drei Auswärtsspiele. Dennoch wollen wir natürlich weiterkommen.

Wie ist Dein Eindruck vom Team, was traust Du der Mannschaft zu?

Jannik Kohlbacher: Mein Eindruck vom Team ist sehr positiv. Wir haben zwei überzeugende Spiele gegen Island abgeliefert und das neue Konzept vom Trainer gut umgesetzt. Jetzt gilt es, noch ein wenig am Feinschliff zu arbeiten. Und dann fahren wir mit hohen Erwartungen nach Kroatien.

Fünf von 16 EM-Fahrern sind bei der HSG Wetzlar zum Nationalspieler geworden. Was sagst Du zu diesen Zahlen?

Jannik Kohlbacher: Ich habe mit Philipp Weber, Steffen Fäth und Andreas Wolff ja noch selbst in Wetzlar zusammengespielt und weiß, dass man unter Kai Wandschneider und Jasmin Camdzic viel spielen kann, wenn man sich voll reinhängt. Als junger Spieler kann man sich in Wetzlar hervorragend weiterentwickeln.

Wie verbringst Du Deine freien Tage bis zur EM?

Jannik Kohlbacher: Ich bin bei meiner Familie und versuche, noch einmal tief durchzuatmen und ein wenig mit Freunden zu entspannen. Ab Mittwoch geht der Fokus dann auf die EM.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Klahn

Quelle: HSG Wetzlar