09.11.2017  LIQUI MOLY HBL

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky: „Die HBL ist unumstritten die stärkste Liga Europas“

Am Samstag (11.11.2017) steht die ARD-Sportschau im Zeichen des Live-Handballs. Ab 18.10 Uhr überträgt die ARD die Begegnung des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen gegen den SC DHfK Leipzig live und in voller Länge. Eine Premiere. Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD, äußert sich im Interview über die Stellung des Handballs in der ARD, gibt eine erste Einschätzung zur ersten Saison mit Partner Sky und verrät seine persönliche Beziehung zum Handballsport.

Herr Balkausky, seit Beginn der Saison 2017/18 sind die öffentlich-rechtlichen Sender gemeinsam mit Sky neuer Medienpartner der DKB Handball-Bundesliga. Hat sich die mediale Präsenz des Handballs dadurch verändert?

Axel Balkausky: Ja, die mediale Präsenz hat sich sicherlich verändert. Zum einen durch die regelmäßige und umfangreiche Berichterstattung an den einzelnen Spieltagen durch Sky. Zum anderen aber auch durch uns. Denn die ARD hat zwar auch in der Vergangenheit schon immer wieder in ihren Sport- und Nachrichtsendungen im Ersten und in Dritten berichtet, doch mit der aktuellen Kooperation ist es zu einer Regelmäßigkeit gekommen, die es so vorher nicht gab. Darüber hinaus zeigen wir im Ersten vier Handball-Livespiele in dieser Saison, zweimal aus der Handball-Bundesliga zum ersten Mal überhaupt live im Ersten sowie ein Halbfinale und das Finale des DHB-Pokals.

Mit der Rechte-Kooperation mit Sky haben Sie im Handball Neuland betreten. Wie fällt ihr erstes Fazit zur Zusammenarbeit mit Sky aus?

Axel Balkausky: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur ein sehr gutes Fazit ziehen. Wir haben jederzeit Zugriff auf alle für die Sportschau und die Dritten interessanten Spiele, die von Sky in einer hervorragenden Qualität produziert werden. Auch die Abstimmung mit den Kollegen funktioniert sehr gut.

Die Liga-Premiere im Ersten steht kurz bevor. Ist die erstmalige Liveübertragung einer Partie aus der Handball-Bundesliga (11.11.2017, 18:10 Uhr: SC DHfK Leipzig vs. Rhein-Neckar Löwen) auch für die ARD ein besonderes Ereignis?

Axel Balkausky: Ja, natürlich! Wir freuen uns auf unsere erste Live-Übertragung aus der Handball-Bundesliga im Ersten und hoffen, dass es eine spannende und abwechslungsreiche Partie wird.

Welche Rolle spielt der Handball allgemein im Sport-Konzept der ARD?

Axel Balkausky: Handball ist die Mannschaftssportart Nummer 1 nach Fußball in Deutschland, die HBL unumstritten die stärkste Liga Europas. Deshalb ist es sicherlich ein Premium-Produkt, das wir regelmäßig zeigen dürfen – und darauf sind wir stolz. Interessanterweise war aber in der Vergangenheit das Zuschauerinteresse an Handball-Liveübertragungen im Ersten abseits von den Handball-Welt- und Europameisterschaften sehr viel zurückhaltender, als man es erwarten sollte. Aus diesem Grund hoffen wir sehr, dass es uns mit dieser Kooperation und den Live-Übertragungen im Ersten gelingt, endlich ein größeres Publikum dafür zu begeistern.

Live zeigen werden Sie auch das Finale des REWE Final Four 2018. Am vergangenen Wochenende wurden die Viertelfinalpartien ausgelost. Wer schafft den Sprung nach Hamburg?

Axel Balkausky: Schwer zu sagen, beide Vorjahres-Finalisten sind nicht mehr dabei, dafür aber Leipzig, die in der vergangenen Saison bereits bis zum Final Four im Wettbewerb waren. Top-Favoriten sind für mich aber natürlich die Füchse Berlin und die Rhein Neckar Löwen, die beide bislang eine tolle Bundesliga-Saison spielen.

Können Sie sich vorstellen, die Halbfinalspiele live in der Sportschau auszulosen?

Axel Balkausky: Das wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert!

Aktuell sieht man in der DKB HBL vermehrt Spieler mit Schnurrbärten. Die Liga, Spieler und Vereine engagieren sich im Rahmen des Movembers für Männergesundheit und Vorsorge. Wie finden Sie die Verbindung von Sport und Charity und ist Ihnen dieses Engagement auch schon aufgefallen?

Axel Balkausky: Grundsätzlich halte ich es für eine prima Idee, die Begeisterung, die Sport in jeder Form bei seinen Fans und Zuschauern bewirken kann, für eine gute Sache zu nutzen. Insofern ist die Idee, durch eine äußerliche Veränderung – den Schnurrbart – zum Nachfragen und damit zum Nachdenken anzuregen, sehr sympathisch und sicherlich auch erfolgreich.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie ist ihre persönliche Beziehung zum Handball? Würden Sie sich als Handball-Fan bezeichnen?

Axel Balkausky: Ja, das würde ich durchaus. Als Kind war ich häufig bei Spielen, schließlich hatten wir damals mit dem TV Grambke in Bremen auch noch einen Verein in der Handball-Bundesliga. Das war immer ein tolles Erlebnis für mich, in der ausverkauften Stadthalle die Spiele mitzuerleben. Aber ich bin auch ein Fan von der Sportart insgesamt, die mit der schnellen Spielweise und den damit verbundenen packenden und manchmal nervenaufreibenden Spielen bis zur letzten Sekunde begeistern kann.

Vielen Dank für das Gespräch!