28.08.2015  LIQUI MOLY HBL

Wetzlar fordert Berlin

HSG Wetzlar empfängt im ersten Heimspiel der Saison EHF-Pokalsieger Füchse Berlin – Mittelhessen haben alle Mann an Bord!

Wenn man die Fans des Handball-Erstligisten HSG Wetzlar hört, dann heißt es übereinstimmend: „Endlich geht es wieder los!“ Am Samstagabend steht für die Mittelhessen das erste Heimspiel der neuen Saison in der DKB-Handball-Bundesliga an. Um 19.00 Uhr sind die Füchse Berlin, der amtierende EHF-Pokalsieger, in der Rittal Arena Wetzlar zu Gast. Im Kader der Hauptstädter steht dann auch der norwegische Linkshänder Kent Robin Tönnesen, der in der vergangenen Spielzeit noch für die HSG Wetzlar auf Torejagd gegangen war. Geleitet wird die mit Spannung erwartete Partie, für die es noch Sitz- und Stehplatzkarten an der Abendkasse gibt, vom derzeit erfahrensten DHB-Elitekader-Schiedsrichtergespann Matthias Brauer und Kay Holm. Die Spielaufsicht hat Berndt Dugall.
„Die Duelle mit Berlin waren hier in Wetzlar immer spannende Begegnungen“, schaut HSG-Trainer Kai Wandschneider zurück, der den favorisierten Hauptstädtern einen „Kampf bis aufs Messer“ verspricht, „um die Punkte hier zu behalten“. Auch deshalb ließ der 55-jährige in dieser Woche gleich zweimal in der Rittal Arena trainieren, damit sich allen voran die vier Neuzugänge Joao Ferraz, Filip Mirkulovski, Stevan Vujovic und Jannik Kohlbacher an die Halle gewöhnen. „Es ist wichtig, dass sie die Atmosphäre spüren und sich an den Parkettboden gewöhnen. Wir wollen und müssen nämlich von Anfang an hellwach sein!“ Für Rückkehrer Nikolai Weber wird es unterdessen „wie nach Hause zu kommen“, verriet der Torhüter, der die vergangenen beiden Jahre in Hannover gespielt hatte, zuletzt. „Ich freue mich tierisch darauf wieder für die HSG Wetzlar und die Fans in dieser tollen Arena zu spielen.“
 
Nach aktuellem Stand hat Kai Wandschneider für die Partie gegen die Füchse, die mit einer 20:23-Niederlage in Melsungen in die Saison gestartet waren, alle Mann an Bord. Auch die beiden Spielmacher Filip Mirkulovski und Florian Laudt sowie Nationalspieler Steffen Fäth, die allesamt nach dem Auswärtssieg beim Aufsteiger Bittenfeld angeschlagen waren, können am Samstagabend wieder dabei sein. „Somit habe ich die Qual der Wahl und werde definitiv einen Feldspieler vor dem Anpfiff komplett streichen müssen“, erklärt Wandschneider, der eventuell auch den französischen Rechtsaußen Guillaume Joli in der Hinterhand hat. „Guigui hat dieser Tage wieder mit dem Training begonnen, was soweit beschwerdefrei verlief. Nichts desto trotz hat er wegen seiner Verletzung die komplette Vorbereitung nicht mitmachen können und braucht noch etwas Zeit und Geduld.“
 
Trotz anhaltendem Sommerwetter und Ferien haben die Grün-Weißen bereit 3.600 Eintrittskarten für das erste Heimspiel der Saison im Vorverkauf abgesetzt. „Die Arena wird wieder richtig schön voll“, freut sich Wandschneider, der gleich einen Appell an die eigenen Anhänger hinterherschiebt. „Wir brauchen absolute Fan-Power von der ersten bis zu letzten Minute und auch auf der Tribüne die nötige Geduld, allen voran für unsere neuen Spieler! Auch wenn mal etwas in die Hose geht, benötigen die Jungs die nötige Rückendeckung von den Fans – so wie eigentlich immer hier in Wetzlar!“
 
Zahlreiche Neuerungen, wie unter anderem ein LED-Werbebanden-System oder ein vergrößerter VIP Business-Club warten am Samstagabend zudem auf die Besucher. Dazu ein Gegner, der sich mit einem neuen Gesicht präsentiert. Neben Kent Robin Tönnesen konnten die Berliner im Sommer unter anderem Drago Vukovic (TuS N-Lübbecke) und Jakov Gojun (Paris St-Germain) verpflichten. Allerdings fallen mit Nationalspieler Paul Drux, Abwehrchef Denis Spoljaric und Rechtsaußen Mattias Zachrisson auch wichtige Stützen der Mannschaft verletzungsbedingt und längerfristig aus. „In Melsungen haben die Berliner im Angriff fast komplett mit einer Besetzung durchgespielt – die halbrechte Rückraum-Position mal ausgenommen“, verrät Wandschneider, der bei den Hauptstädtern, trotz Trainerwechsel, nur wenig Veränderungen in der Spielweise und im Deckungssystem entdecken konnte. „Auch die Füchse sind in einem Umbruch! Klar wird sich Berlin in den kommenden Wochen weiterentwickeln und finden. Sie haben eine sehr gute Mannschaft, aber ich bin froh, dass wir jetzt zum Saisonstart auf sie treffen. Rufen wir unsere beste Leistung ab, spielen konzentriert und geduldig und gewinnen das Torhüter-Duell, dann haben wir gute Chancen auf den Sieg“, so der 55-jährige, dessen Mannschaft aus dem Saisonauftakt-Erfolg am vergangenen Freitag in Stuttgart jede Menge Selbstvertrauen getankt hat. „Das war enorm wichtig! Jetzt wollen wir noch einen drauf setzen und unseren tollen Fans einen Heimsieg zum Saisonauftakt schenken. Das ist unser Ziel und dafür werden wir uns zerfetzen!“ 

Quelle: HSG Wetzlar

Foto: Vogler