04.09.2015  LIQUI MOLY HBL

Melsungen trifft auf Eisenach

Gerademal drei Wochen ist es her, da standen sich die beiden Kontrahenten im DHB-Pokal gegenüber. Inzwischen steht in der DKB Handball-Bundesliga der dritte Spieltag auf dem Programm und die MT Melsungen reist erneut zum ThSV Eisenach. Das thüringisch-hessische Derby steigt am Samstag um 19.00 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle.

Vor drei Wochen, in der ersten Runde im DHB-Pokal, entpuppte sich das Spiel zwischen der MT Melsungen und dem in die Erste Liga zurückgekehrten ThSV Eisenach schnell als klare Angelegenheit. Schon zur Halbzeit führte das Roth-Team mit zehn Toren Vorsprung (16:6). Am Ende zeigte die Ergebnistafel in der nur spärlich besetzten Werner-Aßmann-Halle ein 30:18 zugunsten der Gäste an. Der erste Schritt auf dem Weg ins Achtelfinale war damit getan. Tags darauf hatten die Rotweissen auch gegen Drittligist TSB Heilbronn/Horkheim nur wenig Mühe und machten mit einem 35:21-Erfolg den Einzug in die zweite Pokalrunde perfekt..
Dieses positive Pokalerlebnis hat die MT zweifelsohne gut gelaunt und selbstbewusst in die Meisterschaft starten lassen. Zunächste wurden zuhause die Füchse Berlin bezwungen, anschließend schnappten sich Müller, Allendorf, Sjöstrand & Co. beide Punkte beim Aufsteiger SC DHfK Leipzig. Das bescherte den Rotweissen für die Dauer von 24 Stunden sogar den ersten Tabellenplatz. Nun soll also in Eisenach der dritte Ligasieg in Folge her. Dazu könnte die Rechnung ganz einfach sein: Die MT ist gut drauf, hat dem Ligarückkehrer vor drei Wochen die Grenzen aufgezeigt und erwischt diesen Gegner nun drei Tage nachdem der bei den Rhein-Necker Löwen 25:39-Lehrstunde erteilt bekommen hat. Diese Ausgangslage spricht eindeutig für die Nordhessen.
Doch genau das birgt eine schwer zu kalkulierende Gefahr. Was passiert, wenn der vermeintlich klare Favorit unterschwellig mit einer gewissen Sorglosigkeit in dieses Spiel geht? Was passiert, wenn der vermeintliche Aussenseiter einen Zipfel des Gegners zu fassen bekommt und dann ungeahnte Energien freisetzt?
Die Gründe dafür, dass sich die Eisenacher vor der MT nicht verstecken müssen, liegen auf der Hand. Zum einen haben sie eine Woche nach dem Pokalaus gegen die MT vor eigen Publikum gezeigt, dass Sie Niederlagen schnell abschütteln können. Gegen die als ausgebufft bekannten Lübbecker holte sich die Mannschaft von Trainer Petkovic überraschend einen Sieg. Neuzugang Valiullin hatte das Leder Sekunden vor dem Abpfiff zum 31:30 in die Maschen gedroschen. Der zweite Grund, am Samstag eine gewisse Zuversicht an den Tag zu legen, ist die Tatsache, dass der ThSV vor eigenem Publikum spielt.
Michael Roth wird seine Schützlinge vor den genannten Gefahren eindrücklich warnen. Denn der MT-Coach will mit seinem Team den gelungenen Saisonstart auf alle Fälle soweit wie möglich ausbauen, ehe die wirklich schweren Brocken kommen. Schon vor Saisonbeginn hatte er auf die Chancen hingewesen, die diesmal zum Beispiel schon der Spielplan ermöglicht. “Statt vier Spielen in neun Tagen wie beim letztjährigen Auftakt, haben wir jetzt die Spiele im Wochenrhythmus. Da kann man sich viel intensiver auf den jeweils nächsten Gegner vorbereiten und die Spieler haben außerdem die notwendigen Regenerationsphasen”. Diese guten Rahmenbedingungen wollen wir unbedingt nutzen”, so Roth. Womit klar ist, dass die MT am Samstag in Eisenach wieder die maximale Ausbeute anstrebt.

Quelle: MT Melsungen