26.05.2015  LIQUI MOLY HBL

Der EHF-Pokalsieger kommt in die SAP Arena

Mit den Füchsen Berlin empfangen die Rhein-Neckar Löwen am morgigen Dienstag den amtierenden EHF-Pokalsieger und DHB-Pokalsieger aus dem Jahr 2014 zum vorletzten Heimspiel der laufenden Saison.

Wie die Löwen, so waren auch die Berliner in diesem Jahr beim Final Four um den DHB-Pokal in Hamburg vertreten, wie die Löwen führten die Füchse in ihrem Halbfinale schon mit vier Toren Vorsprung gegen den SC Magdeburg, wie die Löwen unterlagen sie jedoch am Ende mit einem Tor (26:27) und schieden wie die Löwen im Halbfinale aus. Nur eine Woche nach dem Final Four in Hamburg machte es die Mannschaft von Nationaltrainer Dagur Sigurdsson dann aber besser. Als Gastgeber für das EHF-Cup Final Four besiegten die Hauptstädter im Finale den HSV Hamburg mit 30:27 und sicherten sich damit den ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte.

Für die Berliner ein grandioses Ende einer verrückten Saison. Zahlreiche Stammkräfte musste Trainer Dagur Sigurdsson in der laufenden Spielzeit nach Verletzungen ersetzen, kaum vorzustellen, wo Berlin ohne seine zahlreichen Ausfälle in der Tabelle stehen könnte. Dennoch ist die erneute Qualifikation für den Europapokal für die Berliner trotz der sportlichen Achterbahnfahrt in der laufenden Saison noch zu schaffen. Während die Füchse in der Heimtabelle bereits zu den Top 5 der Bundesliga gehören, haperte es in der aktuellen Runde vor allem auswärts. Hier setzte es u.a. beim Abstiegskandidaten GWD Minden eine deutliche 21:30 Klatsche, ebenso wie bei der 14-Tore-Niederlage beim THW Kiel (18:32). Damit wiederholten die Füchse ihre Pleite vom letzten Spieltag der vergangenen Saison, als eben auch eine Niederlage mit 14 Toren (23:37) dem THW noch zum besseren Torverhältnis gegenüber den Löwen und damit zur Meisterschaft verhalf. Ihren Frust darüber ließen die Badener jedoch schon beim Hinspiel der laufenden Saison im vergangenen Dezember freien Lauf. Beim 30:20-Auswärtssieg führte das Team von Nikolaj Jacobsen die Gastgeber phasenweise vor, Patrick Groetzki erzielte damals mit sieben Toren die meisten Treffer für die Löwen.

Für zusätzliche Unruhe sorgte in Berlin nicht nur die Doppelfunktion von Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der gleichzeitig auch noch Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Handballbundes ist und in dieser Funktion seinen Berliner Trainer Dagur Sigurdsson zum Nachfolger des ehemaligen Bundestrainer Michael Heuberger machte. Aushängeschild in Berlin ist seit Jahren die ausgezeichnete Jugendarbeit der Füchse. So schaffen Jahr für Jahr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in die Bundesliga, ein Hauptverdienst von Geschäftsführer Bob Hanning, der jahrelang als Trainer die A-Jugend der Berliner von einem Meistertitel zum nächsten führte. Bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Katar avancierte mit Paul Drux eines der Talente der Füchse zum absoluten Shootingstar der DHB-Nationalmannschaft. Mit dem polnischen Weltklasse Mittelmann Bartlomiej Jaszka fehlt den Hauptstädtern aufgrund einer schweren Schulterverletzung praktisch schon in der  kompletten Saison der Kopf im Angriffsspiel. Seine Abschiedsvorstellung in Mannheim gibt dagegen Iker Romero, der Spanier war viele Jahre das Aushängeschild des FC Barcelona. Romero wollte seine Karriere nach der vergangenen Saison eigentlich schon beenden und war im Hallenheft der Berliner bereits verabschiedet worden, ehe sich der Weltmeister von 2005 mit den Verantwortlichen der Füchse doch noch auf einen neuen Vertrag einigen konnte.

Besonders aufpassen müssen die Löwen auf Rückraumshooter Petar Nenadic. Der Bruder des Flensburger Drasko Nenadic führt mit aktuell 141 Toren klar die interne Torjägerliste vor dem Schweden Fredrik Petersen an, doch auch auf die anderen Rückraumspieler wie Konstanin Igropulo, Romero und Drux müssen die Löwen ihren Fokus legen. Mit Silvio Heinevetter steht zudem einer der besten Torhüter der Liga im Tor der Füchse, der an einem guten Tag ein Spiel alleine entscheiden kann. "Berlin ist für uns im vorletzten Heimspiel der Saison noch einmal ein richtig schwerer Brocken", erwartet Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen alles andere als einen Selbstläufer für die Badener, die sich zum Ziel gesetzt haben bis zum Saisonende keinen Punkt mehr abzugeben.
Anwurf in der SAP Arena ist um 20:15 Uhr, Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse.

Quelle: Rhein-Neckar Löwen