Wie entspannt die Handballer des Aufsteigers dann beim Anpfiff sein werden, muss sich nach der eher ungewohnten Tour erst noch zeigen. Vielleicht setzt das neue Reisemittel auch neue Reize beim Tabellenletzten frei. SG BBM-Coach Mayerhoffer will wie in jedem Spiel das Optimale herausholen: „Wenn wir im Spiel die Chance erhalten, wollen wir da sein“, so der Trainer des Tabellenletzten.

Dabei ist vorab die Personalsituation nicht die Beste. Rechtsaußen Marco Rentschler wird die Fahrt nach Hamburg nicht antreten. Der Youngster der SG BBM verletzte sich am Freitag im Training am Kniegelenk. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Auch hinter dem Einsatz des österreichischen Nationalspielers Romas Kirveliavicius steht ein Fragezeichen. Den linken Rückraumwerfer plagten noch Anfang der Woche Wadenprobleme.

 

Beim HSV Hamburg war das große Thema der Woche das Erreichen des Viertelfinales im EHF-Pokal und die Auslosung des nächsten Gegners auf europäischer Bühne, des schwedischen Clubs Eskilstuna Guif. Das letzte Ligaspiel bestritten die Spieler von Interimstrainer Jens Häusler vor genau zwei Wochen erfolgreich gegen den SC Magdeburg. Und nicht erst der 33:29-Heimsieg gegen den Tabellendritten hat gezeigt, dass die Hanseaten die Turbulenzen um den zwischenzeitlichen Lizenzentzug im Sommer 2014 auch sportlich hinter sich gelassen haben. Einem schlechten Start in die Saison folgte die Trennung vom französischen Trainer Christian Gaudin. Seit Dezember hat dessen Co-Trainer Häusler die Zügel in der Hand, allerdings nur bis zum Saisonende. Zur neuen Saison will der HSV Polens deutschen Nationaltrainer Michael Biegler verpflichten. Im April soll nach Verhandlungen mit dem polnischen Verband Vollzug gemeldet werden.

 

„Hamburg hat gerade zuletzt einige beachtliche Ergebnisse erreicht“, weiß auch SG BBM-Trainer Mayerhoffer. „Wenn wir in Hamburg gut aussehen wollen, müssen wir an unserem Maximum spielen.“ Im letzten Heimspiel gegen MT Melsungen hat Mayerhoffer erkennen müssen, dass sein Team in gewissen Spielsituationen sehr anfällig ist. „Wir spielen phasenweise gefällig“; sagt Mayerhoffer. „Aber in dem Moment, in dem unsere Fehlerquote steigt, sind wir extrem in Gefahr, in Gegenstöße zu laufen“. Der 45-Jährige erinnert sich da sicher auch an das Hinspiel, das der HSV Hamburg nach einem 7:1-Blitzstart dominierte und sich am Ende mit 34:28 durchsetzte. „Das Spiel des HSV über die Außen ist extrem schnell, da wird jeder Fehler bestraft“, bestätigt Mayerhoffer. Also werden die Bietigheimer versuchen, in Hamburg ähnlich konzentriert zu spielen wie phasenweise bei ihren Gastspielen 2015 in Kiel, Flensburg oder bei den Rhein-Neckar Löwen. Auf eine Unkonzentriertheit des Tabellenneunten zu hoffen, scheint indes vermessen. In ihrem „Wohnzimmer“ O2-Arena haben sich die Hamburger im Jahr 2015 noch keine Blöße gegeben.