Nach zuletzt 7:1 Punkten hatte der TuS N-Lübbecke allen Grund, selbstbewusst und zuversichtlich in das Duell mit dem HBW Balingen-Weilstetten zu gehen, der vor der Partie wie der TuS 27 Pluspunkte vorweisen konnte. Trainer Sead Hasanefendic und seine Mannen wollten den Lauf fortsetzen und mit den möglichen 29 Zählern den Klassenverbleib im Grunde sicherstellen. Doch die einzige Serie, die ausgebaut wurde, war die des HBW, der nun 11:1 Punkte gegen Nettelstedt gesammelt hat und in den letzten Jahren zu einem „Angstgegner“ für die Rot-Schwarzen geworden ist.

Von Beginn ließ der TuS die Präsenz der letzten Wochen vermissen und geriet in der Anfangsphase gleich in Rückstand. Beim 5:4 übernahm der Gastgeber dann schließlich die Führung und legte in der Folge weiter vor. Zu mehr als einem Vorsprung von zwei Toren reichte es für den TuS jedoch nicht, da die Rot-Schwarzen zu oft freistehend am guten HBW-Torhüter Radivoje Ristanovic scheiterten. Auf der anderen Seite hatten es die „Gallier von der Alb“ häufig viel zu einfach, zu Toren zu kommen, sodass die Gäste in der Schlussphase des ersten Durchgangs die Führung des TuS wieder egalisieren konnten und zu einem 13:13 Halbzeitergebnis kamen.

Im zweiten Durchgang setzte sich dann fort, was sich schon in Halbzeit eins angedeutet hatte: Während Balingen, die auf ihre Spielmacher Martin Strobel und Felix König verzichten mussten, weiter konzentriert agierte, verschlechterte sich der Auftritt des TuS weiter. War die Partie zunächst dennoch ausgeglichen, setzte sich der HBW bis zur 45. Minute erstmals zum 24:21 leicht ab. Im Angriff fehlte dem TuS die Struktur und in der Deckung die nötige Aggressivität. So konnten nach wie vor in erster Linie Olivier Nyokas und Alexandros Vasilakis aus dem Rückraum schalten und walten. In der 50. Minute lag der TuS mit 23:28 hinten und war endgültig auf die Verliererstraße geraten.

Bis zur 54. Minute verkürzten die Rot-Schwarzen noch einmal auf 27:30, doch eine Wende konnte das Team aus Ostwestfalen dem Spiel nicht mehr geben – zu statisch war das Spiel, zu souverän agierten die Süddeutschen. Am Ende müssen sich Blazicko und Co. dem HBW Balingen-Weilstetten nach einer schwachen Leistung verdient mit 30:33 geschlagen geben und verpassen somit die große Chance, sich bereits jetzt nahezu sicher aus dem Abstiegskampf zu verabschieden.

Markus Gaugisch: „Ich freue mich, denn wir haben einen extrem konzentrierten Auftritt hingelegt. Auswärts haben wir bis jetzt noch gar nichts gerissen, aber heute war unsere Rückraumreihe sehr effektiv. Ich bin froh, dass wir mit 29 Punkten beruhigt in die Pause gehen können.“

Sead Hasanefendic: „Ich habe schon gesagt: Wenn du glaubst, du hast etwas – hast du nichts. Wir wussten, dass Balingen ein unangenehmer Gegner ist, aber von Beginn an habe ich Konzentration nur beim Gegner gesehen. Bei uns gab es nur viele Einzelaktionen und wenig im Kollektiv. In der Abwehr hatten wir keine Aggressivität – so konnte Balingen machen was sie wollten. Ich bin enttäuscht, dass wir diese Gelegenheit verpasst haben.“

Foto: Bossenmaier

Quelle: TuS N-Lübbecke