13.04.2024  2. HBL

Heimischer Derbysieg: Eiskalter Hrstka lässt Dessau gegen Elbflorenz jubeln

Die Biber haben das Derby gegen den HC Elbflorenz Dresden knapp mit 29:28 (11:12) zu ihren Gunsten entschieden. Zweimal waren die Sachsen aus Dresden in Halbzeit zwei dem DRHV bis auf vier Tore enteilt. Zweimal kam das Team von Trainer Uwe Jungandreas wieder zurück. Die Entscheidung in einer spannenden Partie vor 1856 Zuschauer in der Anhalt-Arena gelang Jakub Hrstka nach Ablauf der Spielzeit per verwandelten Siebenmeter. Zugleich war der Tscheche bester Torschütze bei den Dessau-Roßlauern mit 13 Treffern.

Den besseren Start in einem hitzigen Derby, in welchem auch die beiden Unparteiischen des Öfteren im Mittelpunkt standen, um die Emotionen bei beiden Mannschaften auszubremsen, hatten die Dessau-Roßlauer. Bereits in der neunten Minute musste Gästetrainer André Haber seine erste Auszeit nehmen, nachdem Jakub Hrstka die Biber mit 5:1 in Führung brachte. Aber der DRHV, angeführt von Hrstka, der an diesem Abend nicht einen Wurf verfehlte, ließen sich davon nicht beeindrucken und verteidigten ihre Führung (9:6, 19. Minute). Einen großen Anteil daran hatte auch die Defensivabteilung der Blau-Weißen, die stark verteidigten und mit Philip Ambrosius im Tor einen sicheren Rückhalt hatten. Doch die Dresdner steigerten sich, waren jetzt hellwach und brauchten nicht einmal vier Minuten, um die Partie nach einem 4:0-Lauf zu drehen (9:10, 22. Minute). Das Time-out von Uwe Jungandreas sorgte zum richtigen Zeitpunkt dafür, den Spielfluss der Gäste zu unterbrechen und um sein Team auf das Schlussdrittel der ersten Halbzeit einzustimmen. Dennoch ging es für die Biber mit einem knappen 11:12-Pausenrückstand in die Kabine.

Besser aus der Pause kamen die Elbflorenzer, die sich nach einem abwechslungsreichen Beginn der zweiten Halbzeit langsam absetzten und durch den Treffer von Nils Greilich zum 19:15 (37. Minute) ihre Führung ausbauten. Somit war DRHV-Trainer Uwe Jungandreas bereits früh im zweiten Abschnitt gezwungen, seine Auszeit zu nehmen und auch diesmal zeigte sie sofort Wirkung. Die Biber jetzt mit einem kleinen Lauf verkürzten auf 18:19 (39. Minute) und hatten sogar die Chance, die Partie auszugleichen, ließen sie jedoch ungenutzt. Besser machten es die Dresdner, die erneut einen kleinen Lauf hinlegten und dem DRHV erneut einen Vier-Tore-Rückstand einbrockten (18:22, 43. Minute). Doch die Hausherren ließen sich wie bereits in der Vorwoche gegen Minden nicht aus der Ruhe bringen, kämpften sich wieder zurück und erzielten in persona von Yannick Danneberg den 22:22-Ausgleich (48. Minute). Die Stimmung in der Arena war jetzt am Kochen und nicht nur die Spieler, sondern auch die Anhänger aus beiden Fanlagern stimmten sich auf eine spannende Crunchtime ein. Und die sollte es in sich haben.

Die Gäste aus der sächsischen Landeshauptstadt legten erneut vor, führten sechs Minuten vor Spielende nach einem Treffer durch Lukas Wucherpfennig mit 26:23 (54. Minute). Der DRHV bleib dran und glich nicht nur aus, sondern ging unter tosendem Applaus nach einem Tor von Youngster Fritz-Leon Haake selbst in Führung (27:26, 58. Minute). Aber auch Dresden hielt dagegen und konnte per Siebenmeter den Ausgleich erzielen (28:28, 60. Minute). Für die Entscheidung sollte dann nach Ablauf der Spielzeit Jakub Hrstka vom Siebenmeterpunkt sorgen. Nach einem Foul an Vincent Sohmann verwandelte dieser eiskalt den letzten Wurf der Partie und sorgte für ohrenbetäubenden Lärm und ausgelassene Stimmung in der Arena.

Stimme zum Spiel:

DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: "Ein irres Derby. Wir haben aus unseren Möglichkeiten, die wir momentan haben, fast das Maximalste herausgeholt. Mit viel Willen, Kampfkraft und Intensität machen wir unsere Defizite wett und lassen uns, wie bereits in der Vorwoche gegen Minden nach einem Rückstand nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir haben über weite Strecken unsere Sachen auf den Punkt gespielt, haben viel von den Improvisationsvermögen von Timo und Vincent gelebt und hatten heute Abend mit Jakub einen starken Vollstrecker, der alles getroffen hat. Insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung, weil wir auch in der Abwehr Spieler haben, die ihre Grenzen ausloten, was ihre körperliche Belastbarkeit anbelangt. Ab der 45. Minute kam dann auch die Halle dazu und hat mitgeholfen, dass wir das Spiel zu unseren Gunsten entschieden haben."

Quelle: Dessau-Rosslauer HV 06 / Foto: DRHV 06