07.05.2024  LIQUI MOLY HBL

Mathias Gidsel stellt den nächsten Yoon-Rekord ein – und kann am Saisonende Geschichte schreiben

Niemand war häufiger HBL-Torschützenkönig als Kyung-shin Yoon. Siebenmal stand der Koreaner nach einer Bundesligaspielzeit an der Spitze der stärksten Liga der Welt (1997, 1999, 2000, 2001, 2002 und 2004 für den VfL Gummersbach, 2007 für den HSV Hamburg). Diesen Rekord wird ihm so schnell keiner abnehmen, den für die meisten Feldtore in einer Saison aber schon.

Und auch den Rekord für die meisten Tore in der HBL-Geschichte ist der Koreaner los. Mit 2905 Treffern war Yoon bis zum 20. Mai 2023 bester HBL-Torschütze aller Zeiten, ehe ihm Hans Lindberg (Füchse Berlin) diesen Rekord wegschnappte. Aktuell steht der Däne, der als erster Spieler die 3000-Tore-Marke knackte, bei 3093 Treffern. Yoon stellte aber noch mehr Rekorde auf: In der Saison 1998/99 war er der erste Bundesligaspieler mit mehr als 200 Feldtoren in einer Saison, unerreicht sein Saisonrekord in der Spielzeit 2000/01, als er in allerdings 38 Spielen 324 Tore erzielte – und somit auch der bislang einzige HBL-Profi mit mehr als 300 Treffern in einer Saison ist. Unter allen Torschützenkönigen war Yoon bisher auch der Einzige, der mehr als 200 Feldtore pro Saison erzielte – und das gleich viermal. 

Einen dazu gehörigen Rekord ist Yoon bald aber los, den er ebenfalls in der Saison 2000/01 aufstellte: 248 Feldtore in einer Saison erzielte zuvor noch niemand. Seit Sonntag ist aber ein Teamkollege von Hans Lindberg gleichgezogen: Durch seine sieben Treffer beim 29:26 just gegen Yoons Ex-Klub VfL Gummersbach steht Mathias Gidsel ebenfalls bei 248 Feldtoren. Der aktuelle Welthandballer und Torschützenkönig der EM 2024 sowie der WM 2023 hat sogar noch drei Partien vor sich, um dann an Yoon vorbeizuziehen – bei einem Schnitt von aktuell 8,00 Toren pro Partie sollte dies zu schaffen sein. Nimmt man diese Zahl von acht hypothetisch an, beendet Gidsel die Saison mit 272 Treffern - und wäre damit auf Rang fünf der erfolgreichsten Torschützenkönige der HBL-Geschichte (siehe unten).  

Weil bei den Füchsen andere – zum Beispiel Hans Lindberg – für die Siebenmeter verantwortlich sind, steht bei Gidsel in dieser Kategorie auch eine „0“, genau wie bei seinem Mannschaftskameraden Lasse Andersson, dem in den drei Partien gegen die TSV Hannover-Burgdorf (18. Mai), den Bergischen HC (30. Mai) und den ThSV Eisenach (2. Juni) noch ein Treffer fehlt, um die „magische Marke“ von 200 Feldtoren in dieser Saison zu knacken.  

Sollte Gidsel HBL-Torschützenkönig werden, wäre er der Erste in der Geschichte, der dies ohne einen einzigen Siebenmetertreffer schafft – das gab es noch nie. Aber: ob der Däne überhaupt Torschützenkönig wird, ist noch offen: Eisenachs Schweizer Manuel Zehnder liegt mit 245 Treffern nur drei Tore hinter Gidsel (davon allerdings auch 85 Siebenmeter). Gut möglich also, dass es am letzten Saisonspiel noch zu einem direkten Duell der beiden um die Torjägerkrone kommt.  

Die Top-Torschützenkönige der HBL-Geschichte:  

2000/01: Kyung-shin Yoon (VfL Gummersbach) 324 Saisontore, davon 248 Feldtore 
2002/03: Lars Christiansen (SG Flensburg-Handewitt) 289 Saisontore, davon 168 Feldtore 
2008/09: Savas Karipidis (MT Melsungen) 282 Saisontore, davon 166 Feldtore 
2020/21: Ómar Ingi Magnússon (SC Magdeburg) 274 Saisontore, davon 140 Feldtore  
2014/15: Robert Weber (SC Magdeburg) 271 Saisontore, davon 172 Feldtore 
2005/06: Guðjón Valur Sigurðsson (VfL Gummersbach) 264 Saisontore, davon 195 Feldtore 
2001/02: Kyung-shin Yoon (VfL Gummersbach) 263 Saisontore, davon 204 Feldtore 
2003/04: Kyung-shin Yoon (VfL Gummersbach) 261 Saisontore, davon 176 Feldtore 
2004/05: Lars Christiansen (SG Flensburg-Handewitt) 258 Saisontore, davon 158 Feldtore 
2009/10: Hans Lindberg (HSV Hamburg) 257 Saisontore, davon 122 Feldtore 
1999/2000: Kyung-shin Yoon (VfL Gummersbach) 256 Saisontore, davon 230 Feldtore 
2018/19: Matthias Musche (SC Magdeburg) 256 Saisontore, davon 159 Feldtore 
2010/11: Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt) 248 Saisontore, davon 116 Feldtore 
2013/14: Marko Vujin (THW Kiel) 248 Saisontore, davon 182 Feldtore 
2011/12: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) 247 Saisontore, davon 163 Feldtore 
2021/22: Hans Lindberg (Füchse Berlin) 242 Saisontore, davon 118 Feldtore 
1986/87: Jerzy Klempel (Frisch Auf Göppingen) 239 Saisontore, davon 162 Feldtore 
2007/08: Konrad Wilczynski (Füchse Berlin) 237 Saisontore, davon 109 Feldtore 
2006/07: Kyung-shin Yoon (HSV Hamburg) 236 Saisontore, davon 148 Feldtore 
2012/13: Hans Lindberg (HSV Hamburg) 235 Saisontore, davon 136 Feldtore 
2022/23: Casper Ulrich Mortensen (HSV Hamburg) 234 Saisontore, davon 162 Feldtore 
…. 
1998/99: Kyung-shin Yoon (VfL Gummersbach) 228 Saisontore, davon 201 Feldtore 

Foto: fotolaechler