04.05.2024  LIQUI MOLY HBL

Kantersieg in Balingen: Eisenach setzt nächstes Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Das war deutlich. Der ThSV Eisenach hat sich am Freitagabend klar mit 34:21 (14:8) beim Schlusslicht in Balingen durchgesetzt. Mit nunmehr 22 Zählern auf der Habenseite können die Wartburgstädter guten Gewissens für eine weitere Saison in der "stärksten Liga der Welt" planen. Bester Torschütze der Gäste war einmal mehr Manuel Zehnder, der sich insgesamt elf Mal in die Torschützenliste eintragen konnte.

Während ganz Handball-Deutschland über die Nichterteilung der Lizenz für den HSV Hamburg diskutierte, schien die Nachricht, dass möglicherweise auch Platz 17 für den Klassenerhalt reichen könnte, die Mannschaft des HBW Balingen-Weilstetten übernervös gemacht zu haben. Anders lässt sich das Spiel und die Leistung der Balinger gegen den ThSV Eisenach nur schwer erklären. Mit 21:34 (8:14) wurden die Schwaben vom Mitaufsteiger nämlich regelrecht aus der Halle geschossen und mussten am Ende gar noch froh sein, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausgefallen ist.

„Wenn ich die erste Halbzeit so ein bisschen analysiere, dann stehen sich zwei nervöse Mannschaften gegenüber“, meinte Gäste-Trainer Mischa Kaufmann in der abschließenden Pressekonferenz und war sogar der Meinung, dass die Gallier es in der Hand hatten, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Tatsächlich war es zu Beginn eine völlig offene Partie. Der HBW war auf die offensive Abwehr der Gäste gut vorbereitet und fand immer wieder gute Lösungen, um einen Treffer zu erzielen. Nach dem ersten verworfenen Strafwurf von Oddur Gretarsson gingen die Eisenacher in der siebten Spielminute allerdings zum ersten Mal mit 4:3 in Führung. Nach einem weiteren Fehlwurf der Hausherren erhöhte der Mitaufsteiger auf 6:4 (10. Min.)

Während die Thüringer ihre Nervosität mit der Führung völlig ablegen konnten, sorgte der zweite verworfene Strafwurf von Patrick Volz und ein ziemlich unnötiger Fehlwurf des Balinger Linksaußen aufs leere Eisenacher Tor vom eigenen Wurfkreis aus, dafür dass die Gallier noch fahriger wurden und es zeitweise auch vergeblich mit der Brechstange versuchten. Das funktionierte noch halbwegs bis zum 7:9 in der 20. Spielminute, aber danach war Sendepause im Balinger Angriff. Fehlwürfe, Abspiel- und technische Fehler häuften sich. Nach mehr als neun torlosen Spielminuten stand es 7:13 und mit einem deutlichen 8:14-Rückstand ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Was zu Beginn der zweiten Spielhälfte dann passierte, lässt sich nur schwer in Worte zu fassen. Über das 8:15 setzten sich die Eisenacher Tor um Tor ab, während der HBW an sich selbst und mehrfach an Pfosten, Latte oder Torhüter scheiterte. Nach nur fünf Minuten in Durchgang zwei stand es bereits 10:20 und das Spiel zwischen den beiden Aufsteigern war entschieden. Mit dem Endergebnis von 21:34 waren die Gallier noch gut bedient und hatten das unter anderem dem gelungenen Erstligadebüt von Torhüter Teo Mestrovic zu verdanken. Der 24-Jährige vertrat den erkrankten Mario Ruminsky und brachte es in 17 Minuten Spielzeit auf tolle sechs Paraden.

Quelle: HBW Balingen-Weilstetten / Foto: Schips