04.05.2024  2. HBL

Punkte entführt: Nordhorn gewinnt in Essen

Der TUSEM Essen musste am 31. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga eine Heimniederlage einstecken. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann mit 25:29 (14:14) und steht damit auf dem zwölften Tabellenplatz. Die Gäste hingegen sind nun Zehnter.

Im vorletzten Heimspiel der Saison war die HSG Nordhorn-Lingen mit einigen ehemaligen Essenern im Ruhrgebiet zu Gast. Unter anderem kehrten Georg Pöhle und Lucas Firnhaber an ihre alte Wirkungsstätte zurück, ebenso wie Lasse Seidel, der jedoch nicht aktiv auf der Platte mitwirkte. Der TUSEM musste dabei auf Alexander Schoss verzichten.

Die Partie war in der ersten Halbzeit sehr ausgeglichen, anfangs noch mit leichten Vorteilen für den TUSEM. Die Hausherren begannen konzentriert und standen in der Abwehr recht kompakt. Im Angriff waren immer wieder Philipp Asmussen oder auch Nils Homscheid erfolgreich, Letzterer konnte beispielsweise alle Siebenmeter verwandeln. Einzig Dominik Kalafut war für die Essener nur schwer zu stoppen. Der Kreisläufer konnte sich immer wieder Platz verschaffen und hielt durch seine Tore die HSG im Spiel.

Die Gäste fanden immer besser in die Partie und stärkten ihre Defensive. Björn Buhrmester im Tor war einige Male die Endstation für die Essener Angriffe, zudem lief es nun auch im Angriff noch etwas besser für Nordhorn-Lingen. Nach zwischenzeitlicher 6:4-Führung (10.) lag der TUSEM plötzlich zurück (9:10, 20.). Aber unter anderem die Treffer von Felix Eißing ließen das Ergebnis wieder kippen (12:10, 23.) und es sah so aus, als könnten die Männer von der Margarethenhöhe mit einer Führung in die Pause gehen. Dass dies nicht der Fall sein sollte, lag an kleinen Fehlern im Offensivspiel und an der stabileren HSG-Abwehr. Diese verhinderte einen höheren Rückstand und so kamen die Gäste sogar zum 14:14-Ausgleich, der zugleich auch Halbzeitstand war.

Dies versprach eine spannende zweite Hälfte, in der es die HSG eilig hatte, jedoch der TUSEM dem hohen Tempo gut standhalten konnte. Es begann eine wilde Phase, in der die Führungen im Minutentakt wechselten. Zunächst lagen die Essener vorn (16:13, 33.), dann Nordhorn (16:17, 35.), dann wieder der TUSEM (19:17, 39.), ehe wieder die Niedersachsen das Spiel drehten (19:20, 39.).

Die Abwehr der Gäste zwang die Gastgeber immer wieder ins Zeitspiel und es fehlte an einigen Stellen die Durchschlagskraft. Das nutzte die HSG, um die Führung weiter auszubauen. Der starke Tarek Marschall war ebenso erfolgreich wie Maximilian Lux oder auch Dominik Kalafut. Nun schien sich das Team von Trainer Frank Schumann vorentscheidend absetzen zu können (21:25, 48.).

Der TUSEM wirkte etwas zu passiv und ließ im Angriff zu viele Möglichkeiten aus. Björn Buhrmester war mit einigen Paraden zur Stelle und ärgerte so seine Gegner. In einer durchaus emotionalen und umkämpften Schlussphase kamen die Essener noch einmal heran. Lukas Diedrich konnte ebenfalls einige Paraden verbuchen und brachte seinem Team Hoffnung. Asmussens Tore sorgten dafür, dass der Rückstand auf zwei Tore schmolz (25:27, 57.), doch es sollte zu mehr nicht mehr reichen. Nordhorn-Lingen nutzte die Chancen in den entscheidenden Momenten aus und fuhr somit den Auswärtssieg ein.

„Die Niederlage ist sehr ärgerlich. Wir wussten von Anfang an, dass es hart werden würde. Das hat man in der zweiten Halbzeit gemerkt. Da hatten wir im Angriff nicht mehr den entscheidenden Schritt durch die Abwehr des Gegners, weil sie es auch gut machen. Wir kamen eigentlich gut aus der Halbzeit und es ist total ärgerlich, dass wir aus dem 2:0-Lauf nicht mehr machen konnten. Wir werfen am Ende zu wenig Tore, was uns das Genick gebrochen hat. Wir wollten zuhause eigentlich wieder ein anderes Gesicht zeigen und hier auch mal wieder Punkte einfahren, aber das ist uns leider nicht geglückt. Echt bitter“, sagte Philipp Asmussen, der beste Schütze der Essener.

Sein Trainer Michael Hegemann ergänzte: „Wir sind unfassbar traurig, weil wir uns eine Menge vorgenommen hatten und das Heimspiel unbedingt gewinnen wollten. Wir geben unseren Vorsprung in der zweiten Halbzeit zu schnell ab und konnten hinten raus im Angriff nicht mehr unsere Linie halten. Für die letzten drei Spiele wird sich an unserer Herangehensweise nichts mehr ändern. Wir wollen das Maximale herausholen und den zehnten Platz erreichen, um in den DHB-Pokal zu kommen. Dafür lohnt es sich Punkte zu sammeln.“

Quelle: TuSEM Essen / Foto: Dennis Ewert/RHR-FOTO