25.04.2024  LIQUI MOLY HBL

Nach Trainerbeben im Tabellenkeller: Wegweisendes Duell im Kampf um den Klassenerhalt

Fünf Spieltage vor Saisonende der LIQUI MOLY HBL steht nicht nur das Titelrennen zwischen dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin im Fokus, sondern auch der Kampf um den Klassenerhalt. Vom Tabellenelften TBV Lemgo Lippe (23:35) bis zum Drittletzten HC Erlangen (19:39) sind es nur vier Punkte Differenz, auf den Abstiegsplätzen liegen aktuell der Bergische HC (15:43) und HBW Balingen-Weilstetten (11:47). Realistisch betrachtet, kommen noch fünf Mannschaften als Absteiger in Frage. Und innerhalb von rund einer Woche hat ein Trio im Tabellenkeller sich kurz vor Ultimo von seinen Trainern getrennt.

Den Auftakt machte vergangene Woche der Bergische HC – vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Balingen-Weilstetten. Arnor Thor Gunnarsson hat bis zum Saisonende die Nachfolge von Jamal Naji übernommen und der Trainerwechsel zeigte Wirkung: der BHC setzte sich mit 25:21 auf der Schwäbischen Alb durch. Und nach dieser Niederlage zog auch HBW die Reißleine, trennte sich von Trainer Jens Bürkle. Bereits im November hatte der Verein bekanntgegeben, dass man sich nach sechs Jahren von Bürkle trennen werde. Als Nachfolger zur neuen Saison kommt Matthias Flohr aus Dormagen, der früher bereits Spieler und Co-Trainer in Balingen war. In den letzten fünf Spielen der aktuellen Saison wird der bisherige Co-Trainer Tobias Hotz die „Gallier von der Alb“ betreuen – und versuchen, das Unmögliche noch möglich zu machen.

Am Dienstag folgte dann der dritte Trainerwechsel binnen einer Woche: der erst zum Saisonbeginn verpflichtete Hartmut Mayerhoffer ist nicht mehr Coach des HC Erlangen. Vor dem Kellerduell gegen den Bergischen HC und nach nur neun Siegen in 29 Spielen zogen die Franken die Reißleine. Neuer Cheftrainer ist ebenfalls der bisherige Assistent: der frühere Nationalspieler und 2016er-Europameister Johannes Sellin.

Im Worst Case, für die in der nächsten Runde spielfreie HBW Balingen-Weilstetten, könnte der direkte Wiederabstieg in die 2. HBL bereits am kommenden Wochenende besiegelt sein, wenn Erlangen (beim BHC), Eisenach (gegen Lemgo) und der TVB Stuttgart (gegen Hamburg) ihre Partien gewinnen.

Daher hat das Duell in Wuppertal am Sonntag definitiv vorentscheidende Bedeutung: Gewinnt der BHC zum zweiten Mal in Folge, hätte man nur noch zwei Punkte Abstand auf Erlangen, gewinnt der HCE, wären es sechs Punkte bei dann noch vier ausstehenden Partien.

Beim Blick aufs Restprogramm der Abstiegskandidaten fällt auf, dass vor allem der TVB Stuttgart (20:38) sein Schicksal am ehesten in den eigenen Händen hat: denn die Schwaben spielen noch gegen Balingen und in Erlangen. Eisenach könnte mit einem Doppelschlag in den nächsten beiden Wochen das rettende Ufer erreichen – es geht zuhause gegen Lemgo und dann in Balingen um jeweils zwei Punkte. In den dann folgenden Spielen gegen Flensburg, Hamburg und die Füchse dürften die Trauben deutlich höher hängen.

Erlangen hat neben den Partien beim BHC und gegen Stuttgart ebenfalls starke Konkurrenten vor der Brust: Melsungen, Magdeburg und zum Abschluss bei den Recken. Auch der BHC spielt noch gegen Flensburg, Füchse und Hamburg – sowie gegen den TBV Lemgo, der in den Spielen gegen Balingen und Stuttgart ebenfalls noch Einfluss auf den Abstiegskampf nehmen kann.

Foto: Schips