05.05.2024  LIQUI MOLY HBL

Handball-Krimi in Mannheim: Löwen unterliegen starken Recken

Die Rhein-Neckar Löwen verloren am Samstagabend nach einem spannenden Duell gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Lange Zeit verlief das Spiel unausgeglichen, erst in den letzten Minuten konnten sich die Recken zum entscheidenden 27:29 (17:15)-Stand absetzen und die zwei Punkte mitnehmen.

Den Schwung aus dem Erreichen der EHF Finals wollen die Löwen mitnehmen in das Spiel gegen starke Hannoveraner. Das gelingt. Bis zum 4:3 (6. Minute) legen die Männer im Sondertrikot zum Tag der Vielfalt einen Traumstart hin. Schnell und sauber läuft der Ball, Olle Forsell Schefvert führt klug Regie für den erkrankt ausfallenden Juri Knorr. Dann der erste Bruch im Löwenspiel, ein 0:4-Lauf für die Recken (4:7, 9.). Vier Tore in drei Minuten: Das ist zu schnell zu viel.

Umso bemerkenswerter, wie die Löwen zurückschlagen. Acht Minuten später steht es 10:10 (17.), kurz danach gar 14:11 für die RNL (22.). Ein Faktor: Joel Birlehm. Der künftige Recke zeigt sich hochmotiviert, nimmt das Publikum direkt mit in dieses Spiel. Getragen von einer euphorischen Stimmung, die Gästetrainer Christian Prokop um ein Haar die komplette Stimme gekostet hätte, knüpfen die Löwen an die besten Momente von Lissabon an, kommen über die Abwehr, den Torwart und das Tempo. Zur Pause ist es ein 17:15, das durchaus mehr hätte sein können.

Es sind die paar technischen Fehler zu viel. Und es ist Simon Gade im TSV-Tor. Zusammengenommen hält das die Recken im Spiel. Zudem verteidigen sie nach der Pause noch ein bisschen galliger, haben den Löwenkreis insgesamt sehr gut im Griff. Ohne den verletzt ausscheidenden Schefvert stockt die Offensive zunehmend, wenngleich Rückkehrer Gustav Davidsson als Spielgestalter mit Zug zum Tor einen starken und leidenschaftlichen Auftritt hinlegt. Auf der Gegenseite haben es die Hannoveraner eine Spur leichter, zu Toren zu kommen, insbesondere durch die starke Kombination aus dem quirligen Jonathan Edvardsson und Wurfmonster Vlad Kulesh. So kippt die Partie, ganz langsam, aber stetig.

Bis zum 20:19 halten die Löwen die Nase vorn (38.). Ex-Löwe Marius Steinhauser leitet mit dem 20:21 (41.) die Wende ein. Patrick Groetzki holt die Führung noch einmal zurück (22:21, 44.). Es ist jetzt weniger Schwung, dafür umso größerer Kampf, mit dem sich die Löwen an die Siegchance krallen. Beim 26:25 gelingt tatsächlich die erneute Wende (56.). Jetzt ist Euro-League-Held David Späth plötzlich ein Faktor. Das 26:27 durch Branko Vujovic kann er aber nicht verhindern (58.). Die Löwen geben alles, drücken aufs Tempo. Hannover bleibt kühl, clever, kontert alle Löwen-Bemühungen und bringt den Sieg wegen einer insgesamt starken zweiten Hälfte verdient über die Ziellinie.

Quelle: Rhein-Neckar Löwen / Foto: Krause