04.10.2015  2. HBL

Frogs verlieren in der "Festung Saarlouis"

Saarlouis schlägt SV Henstedt-Ulzburg in heiss umkämpfter Partie 24:22 (12:10) - Vierter Sieg im vierten Heimspiel bringt Tabellenplatz 4. Die 1325 Zuschauer erlebten am Tag der Deutschen Einheit ein absolutes Kampfspiel.

Die Stadtgartenhalle wird in dieser Saison wieder zur Festung: Im vierten Heimspiel der Saison holte die HG Saarlouis den 4. Sieg und gleichzeitig Tabellenplatz 4. 1325 Zuschauer erlebten am Tag der Deutschen Einheit ein absolutes Kampfspiel zwischen den „beiden Überraschungs-Mannschaften“ der bisherigen Runde (SVHU-Coach Matthias Karbowski), das erst in der hochspannenden Schlussphase entschieden wurde. Die wichtigsten Aktionen setzten HGS-Torwart Patrick Schulz mit Glanzparaden und HGS-Kampfmaschine Peter Walz mit drei unnachahmlichen Treffern vom 21:20 (57.) bis zum entscheidenden 25:20 (60.) hintereinander. „Es ist keine Schande hier zu verlieren“, bilanzierte dann auch Matthias Garbpwski im Trainergespräch nach der Partie. Man sei mit „breiter Brust“ nach Saarlouis gereist und man habe sich durchaus etwas ausgerechnet. Weil seine Jungs nicht genügend Zweikämpfe gewonnen hätten und auch Patrick Schulz stark gehalten habe, sei der Sieg der Saarländer letztendlich auch verdient.

„Ich kann am wenigsten dafür“, meinte Heine Jensen auf die Frage, wie er es geschafft habe, seine Jungs nach der Mittwochspartie auf dieses Kampfspiel einzustimmen. „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der Abwehr heute.“, machte der Coach der Saarländer seine Defensive als eine der Hauptursachen für den Erfolg aus. Die Bereitschaft der Mannschaft, bis zum Letzten zu kämpfen, sei toll anzusehen gewesen. Henstedt sei eine Mannschaft, die schwer zu schlagen ist. Und der übliche Schluss-Satz seines Statements durfte auch am Samstag nicht fehlen: „...jetzt sind es nur noch 32 Spiele.“ Zweimal zu Beginn gingen die Frösche aus dem hohen Norden in den ersten fünf Minuten in Führung (1:2, 5. und 2:3 6.). Von da an übernahmen Ibai Meoki und Co. das Kommando, erspielten sich nach 10 Minuten eine 5:4-Führung. Doch richtig weg kamen die Saarländer in der Folge nicht. Einerseits, weil sie in der Offensive doch einige Chancen liegen ließen, zum anderen, weil Henstedt-Ulzburg weiter dagegenhielt und der früheren Saarlouiser Torwart Jan Peveling einen genau so guten Tag erwischte, wie sein Gegenüber Pat-Schulz. Die Partie blieb eng und 2 Minuten vor der Pause markierte Henstedts agilster Angreifer Hamza Kablouti erstmals wieder den Ausgleich zum 10:10. Lars Weissgerber von der Siebenmeter-Linie (heute absolut treffsicher 5 von5) und Philipp Kessler stellten vor dem Seitenwechsel aber wieder eine 2-Tore-Führung sicher.

Die zweite Hälfte war ähnlich wie die erste. Saarlouis konnte seinen Vorsprung auf drei Tore (13:10, 33.) ausbauen und diesen zunächst auch verteidigen (17:14, 39.). Doch Henstedt war noch lange nicht geschlagen, arbeitete sich wieder heran und war beim 17:17 (46.) wieder gleichauf. Ein Walz/Weissgerber-Doppelschlag brachte Saarlouis 19:17 in Front, zwei Lauenroth-Treffer sorgten erneut für den Ausgleich (19:19, 53.). Auch fünf Minuten vor dem Ende – Matthias Karbowski und Amen Gafsi hatten inzwischen mehrfach den 7. Feldspieler gebracht – war in der Stadtgartenhalle nix entschieden. Heine Jensen bat seine Jungs mit dem grünen Auszeit-Karton zur letzten Besprechung – und sein Plan ging auf. Jonas Faulenbach markierte die umjubelte 21:20-Führung der Gastgeber, bevor die Walz/Schulz-Final-Show begann. Zuerst hält Pat Schulz die Führung fest, dann stellt Peter Walz, von Jonas Faulenbach klasse angespielt, das Ergebnis gegen eine nun sehr offensive Deckung der Frösche auf 22:20 (57). Auf der anderen Seite schicken die Unparteiischen Kern/Kuschel Martin Murawski auf die Strafbank. Doch wieder pariert Schulz einen Ball und wieder ist es das Kraftpaket Peter Walz, der Verantwortung übernimmt und das Ergebnis auf 23:20 (58.) stellt. In der Halle sitzt jetzt keiner mehr und die Fans erleben das gleiche Spielchen gleich noch einmal – Schulz hält und Walz hämmert das Leder an Jan Peveling vorbei zur 24:20-Entscheidung. Der Treffer von Thöneböhn und Kibats Siebenmeter-Tor sind nur noch Ergebnis-Kosmetik.

Saarlouis jubelt, hat seine „weiße Weste“ in der Stadtgartenhalle behauptet, den dritten Sieg in Folge eingefahren und sich auf Rang 4 in der Tabelle katapultiert. Eine schöne Momentaufnahme, die man im Saarland nach den beiden letzten Spielzeiten sicherlich genießen kann. Aber um es mit Heine Jensen zusagen: Bis zum Ziel Klassenerhalt sind es jetzt noch 32 Spiele und das nächste in Aue (am 11.10.) ist schon wieder eine richtig schwere Aufgabe.

Tore HGS: Peter Walz 7, Weissgerber 5/5, Meoki 3, Polydore 3, Faulenbach 2, Müller 2, Murawski 1, Kessler 1

Tore SVHU: Kibat 4/3, Lauenroth 4, Kablouti 4, Schulze 3, Völzke 2, Thöneböhn 2, Eggert 1, Stefan 1, Laursen 1

Siebenmeter: HGS 5/5, SVHU 3/5

Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, SVHU 4

Schiedsrichter: Kern/Kuschel

Zuchauer: 1325

Quelle: HSG Saarlouis

Bild: HSG Saarlouis