08.02.2016  2. HBL

Minden baut sein Polster aus gegen starke Friesenheimer

GWD Minden ist der DKB Handball-Bundesliga ein gutes Stück näher gekommen. Die Grün-Weißen gewannen das wichtige Heimspiel gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim mit 30:28 (11:13). Nach schwacher erster Halbzeit steigerte sich das Team von Frank Carstens im zweiten Durchgang merklich.

„Wir haben uns durchschleppen müssen“, sagte Gerrie Eijlers nach der Partie und brachte damit zum Ausdruck, dass sein Team mit der gebotenen Leistung sicherlich keinen Schönheitspreis gewonnen hat. Schön ist allerdings der Neun-Punkte-Vorsprung, den die Ostwestfalen nach diesem Erfolg auf einen Nicht-Aufstiegsplatz haben. 2.930 Zuschauer sorgten zum Rückrundenstart für eine prächtige Kulisse in der KAMPA-Halle. Und den GWD-Fans wurde einiges an Spannung und Dramatik geboten. Bei den Gastgebern machte sich das Fehlen von Abwehrchef Magnus Jernemyr bemerkbar. Der Schwede hatte aufgrund von Meniskusproblemen zunächst nur hinter der Bank Platz genommen. Die Gäste aus Rheinland-Pfalz nutzten die Lücken in der Dankerser Defensive und hatten den Vorteil auf ihrer Seite. Schon nach 12 Minuten mussten die Hausherren so einem Drei-Tore-Rückstand (5:8) hinterherlaufen. Daran änderte sich auch bis zur Pause nur wenig, weil die Grün-Weißen einige Schwächen nicht ausmerzen konnten. In der Defensive fehlte es an Aggressivität, im Angriff leistete sich das GWD-Team einige unglückliche Abschlüsse. Einfache Treffer aus dem Rückraum hätten den Hausherren gut zu Gesicht gestanden, aber das zwischenzeitliche 11:12 von Christoffer Rambo war der einzige „Hammer“, der vor dem Wechsel im TSG-Gehäuse einschlug.
Man weiß nicht, welche Wort Frank Carstens in der Pause gefunden hat, aber es müssen die richtigen gewesen sein. Aus einem Zwei-Tore-Rückstand machten die Mindener in den ersten vier Minuten der zweiten Halbzeit eine Drei-Tore-Führung. Die Gastgeber verteidigten den Vorteil, weil die TSG nun immer häufiger an Gerrie Eijlers scheiterte, der kurz vor dem Wechsel für Kim Sonne gekommen war und eine starke Partie ablieferte. Auch wenn die Dankerser sich immer noch ein paar Fehlversuche genehmigten, hatten sie die Partie mittlerweile unter Kontrolle. Die Abwehr funktionierte inzwischen so gut, dass es den Friesenheimern nicht mehr gelang, entscheidend zu verkürzen. Das 24:19 (50.) durch Joakim Larsson bedeutete die erste Fünf-Tore-Führung und so etwas wie die Vorentscheidung zugunsten des Tabellenzweiten. Als schon niemand mehr den Erfolg in Gefahr sah, wurde es noch einmal eng. Die Gäste verkürzten in der letzten Minute auf 28:29 und Frank Carstens versammelte sein Team noch einmal zu einer Auszeit. Dann war es Christoffer Rambo, der die GWD-Gemeinde erlöste. Nach einem Freiwurf markierte der Norweger den 30:28-Endstand.
 
Stimmen zum Spiel:
 
Frank Carstens: „Das war ein sehr wichtiger Erfolg für uns. Wenn man ins Detail geht, haben wir vor allem in der Anfangsphase nicht gut gespielt. Uns fehlte dann auch die Wurfkraft aus der Entfernung. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine bessere Deckung gestellt und so auch etwas den Druck vom Angriff genommen.“
 
Benjamin Matschke: „Wir haben zweit unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wir haben eine höhere Pausenführung liegen gelassen. Dann sind wir schlafmützig nach der Pause gewesen. GWD hat da sehr schnell abgeschlossen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war das ein verdienter Sieg für Minden.“
Quelle: TSV GWD Minden