17.05.2017  2. HBL

Derbytime - die SG Leutershausen reist zur TSG Ludwigshafen-Friesenheim

Es ist Derby-Zeit, die SG Leutershausen kommt am Mittwoch, 17. Mai 2017, in die ausverkaufte Friedrich-Ebert-Halle. Der Anpfiff der Nachholpartie ist um 19:30 Uhr. Während Leutershausen mitten im Abstiegskampf steckt und jeden Punkt bitter benötigt, hat die TSG Ludwigshafen-Friesenheim noch Chancen auf den Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga.

„Das war ein sehr gelungener Auswärtsauftritt“, sagte Kai Dippe nach dem Ausflug an die Ostsee, der der TSG Ludwigshafen-Friesenheim nach einer erstklassigen Leistung ein weiterer Zweier eingebracht hat. Der VfL Bad Schwartau war an diesem Abend gegen eine furios aufspielende Eulen-Formation völlig chancenlos und Kai Dippe, der in der Hansehalle fünf Mal einnetzte, beschreibt, wie das möglich war: „Ich habe das selten erlebt, dass eine Mannschaft derart fokussiert in ein Spiel gegangen ist. Das war schon ein Tag zuvor zu spüren, unglaublich. Jeder weiß, um was es geht. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel und das schweißt zusammen. So was wie in Bad Schwartau kann man nur gemeinsam erreichen.“ Die Rothemden durchbrachen mit dem 34:28-Sieg in Lübeck ihre Negativserie, denn seit der Einführung der einteiligen 2. Bundesliga hatte der VfL alle Heimspiele gegen die TSG gewonnen. Die 13 hat an diesem Tag die Pfälzer glücklich gemacht, doch viel Zeit zum Feiern - 20. Saisonsieg, die Konkurrenten Bietigheim und Rimpar ließen auswärts Punkte liegen - blieb dem Team von Ben Matschke nicht, denn die nächste Aufgabe steht ins Haus.

„In erster Linie haben wir viel gutzumachen“, merkte Pascal Durak zunächst an und dachte dabei an das Match in der Hinrunde, das die Roten Teufel von der Bergstraße mit 28:27 gewonnen haben. Dieser Sieg der SGL war einer von insgesamt elf in eigener Halle. Mit 24:10 Punkten weist die Formation von Marc Nagel eine Heimbilanz auf, die nur um drei Zähler schlechter ist als die des Tabellenvierten DJK Rimpar Wölfe. Doch der mehr als passablen Ausbeute vor eigenem Publikum steht eine schwache in fremden Hallen gegenüber, denn nur in Neuhausen und in Ferndorf gelang es dem Neuling Siege einzufahren. Und mit der Gesamtbilanz von 28:38 Zählern sind Alexander Hübe und seine Kollegen heuer bei dieser außergewöhnlichen Leistungsdichte in der 2. Liga akut abstiegsgefährdet. Zwar trennen Leutershausen vom Neunten Emsdetten nur fünf Punkte, doch mittlerweile ist auch ein Blick auf die Tordifferenz einer, der an der Bergstraße die Sorgenfalten nicht kleiner macht. Hinzu kommen indes auch Ausfälle, die schwer wiegen. Zwei Beispiele: So verletzte sich Kapitän Hannes Volk früh in der Saison am Knie und fehlt seitdem. Ein Routinier wie den 32-jährigen Kreisläufer könnte der Aufsteiger in der jetzigen Lage gut gebrauchen. Und Sascha Pfattheicher, der im Hinspiel sechs Treffer markierte, steht seit Anfang April krankheitsbedingt nicht mehr zu Verfügung.

Das alles blendet Pascal Durak aus, der, wie Kai Dippe, Mathias Lenz und Roko Peribonio, auch schon für die Bergsträßer aktiv war. „Diese zwei Punkte sichern wir uns.“ Und der Linkshänder will, wie seine Mitstreiter, eines nicht: „Dass es wieder so ausgeht wie im letzten Jahr, als wir Vierter geworden sind.“ Der 24-jährige Rechtsaußen erläutert, was sich in jüngster Zeit im Team geändert hat: „Vor einigen Wochen dachten wir gar nicht mehr an die Möglichkeit eines Aufstiegs, aber jetzt kannst du sagen, wenn du alle Spiele gewinnst, steigst du auf. Nun glaubt jeder daran, und das Ganze wird greifbarer.“ Für TSG-Chefcoach Ben Matschke steht fest: „Leu hat maximalen Druck. Für uns ist auch dieses Spiel ein Geschenk, das wir auspacken dürfen. Es freut mich ungemein für die Mannschaft, die in dieser Runde so viel Pech mit Krankheiten und Verletzungen hatte, dass sie sich diese Position erarbeitet hat. Nun schaut Handball-Deutschland darauf, dass eine junge deutsche Truppe aufsteigen kann, das ist herausragend.“

Quelle: TSG Ludwigshafen-Friesenheim

Bild: Schilling