20.05.2017  2. HBL

Aufholjagd wird nicht belohnt - Essen verliert gegen Bad Schwartau

Der TUSEM Essen hat sein Heimspiel in der 2. Handball-Bundesliga gegen den VfL Bad Schwartau verloren. Die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke unterliegt mit 27:30 (9:16) und verpasst somit etwas Zählbares im Kampf um den Klassenerhalt. Dabei wäre die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit fast noch belohnt worden.

In den letzten Sekunden der Partie wurde es plötzlich ganz still in der Sporthalle „Am Hallo“ in Stoppenberg. Nur die Gäste begannen schon zu jubeln, denn der Sieg war ihnen letztendlich doch nicht mehr zu nehmen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit kämpfte sich der TUSEM in das Spiel und schnupperte doch noch am Erfolg, ehe abgezockte Schleswig-Holsteiner in der Schlussminute den Deckel draufmachten. 

Der TUSEM fand nur sehr schwer in die Partie, hatte von Beginn an viel Mühe mit dem dynamischen Rückraum der Schwartauer. Immer wieder wurden die Gäste durch das Zentrum gefährlich, was vor allem Oliver Milde und Antonio Metzner zu nutzen wussten. Die Essener Abwehr bekam die beiden Rückraumshooter kaum in den Griff, weshalb der VfL sich schnell eine Führung herausspielen konnte. Der TUSEM hatte aber auch im Angriff Probleme: Fehlpässe und zu unpräzise Abschlüsse konnten nichts am Rückstand ändern. Die Vorstöße von Christoph Reißky zahlten sich zwar aus, doch bis zur Pause wurden die Hausherren nicht gefährlich genug. So bauten die „Nordlichter“ ihren Vorsprung weiter aus, letztendlich sogar bis auf sieben Tore. 

Das machte die Aufgabe für die Essener nicht wirklich einfacher, aber der Start in den zweiten Durchgang machte Hoffnung. Mit mehr Emotionen und Leidenschaft biss sich der TUSEM in die Partie und das münzten sie nun auch in Tore um. Dennis Szczesny, Jonas Ellwanger und Co. war der Willen anzusehen, mit mehr Wucht ging es in Richtung Schwartauer Tor. Über 15:18 (38.) verkürzte das Krebietke-Team auf 22:24 (51.), was beim VfL Bad Schwartau sichtlich für Verunsicherung sorgte. Plötzlich schlichen sich auch beim Favoriten Fehler ein und die Abwehr wirkte nicht mehr so sattelfest. Mit den eigenen Fans im Rücken drängte der TUSEM auf den Ausgleich und den besorgte dann tatsächlich Jonas Ellwanger (27:27, 58.). Die Stimmung in der Halle war auf dem Höhepunkt, doch schnell hatten die Gäste die Antwort parat. Wieder ein Fehler der Essener brachte den VfL in Ballbesitz und den nutzte er aus. Die Gastgeber versuchten es noch einmal, aber am Ende reichte die Aufholjagd nicht, um Punkte aus dem vorletzten Heimspiel der Saison mitzunehmen.

„Wir haben uns natürlich mehr erhofft. In der ersten Halbzeit haben wir uns eine Riesen-Hypothek eingebrockt und das kostet Substanz. Wir hatten nicht genug Zugriff in der Abwehr, waren nicht aggressiv genug. Viele technische Fehler haben Schwartau zu leichten Toren eingeladen und dann hat es für uns am Ende leider nicht gereicht. Trotzdem werden wir in den letzten drei Spielen unseren Stiefel weiter durchziehen“, sagte TUSEM-Kapitän Michael Hegemann nach der Niederlage. Und auch sein Trainer Stephan Krebietke ärgerte sich: „Wir haben in der ersten Halbzeit in der Abwehr den Weg nach vorne vermissen lassen. Das war das größte Problem. In der zweiten Halbzeit war es dann richtig gut, die Mannschaft hat eine gute Moral gezeigt. Maurice Meurer hat es als Vertretung für Malte Seidel richtig gut gemacht, so konnten wir unser System die ganze Zeit spielen. Im Endeffekt haben viele kleine Situationen das Spiel entschieden und natürlich ist man nach einer Niederlage enttäuscht.“

Quelle: TUSEM Essen

Foto: Koenig