27.10.2016  DHB-Pokal

Endstation für Bietigheim

Der Traum vom ersten Einzug einer Bietigheimer Mannschaft ins Viertelfinale des DHB-Pokalwettbewerbs hat sich nicht erfüllt. Am Ende von 60 unterhaltsamen Minuten bejubelte die TSG Friesenheim am Mittwoch einen verdienten 32:29 (14:14)-Erfolg in der Bietigheimer Viadukthalle und den Einzug unter die letzten acht Teams in Deutschland.

Friesenheims Coach Benjamin Matschke freute sich über die kleine Revanche für die 26:29-Heimniederlage gegen die SG BBM in der Liga. „Das hat vor zwei Wochen richtig wehgetan Ich hoffe, dass der Pokalerfolg uns einen Push gibt für die nächsten Spiele“, sagte Matschke. Einen Wunschgegner fürs Viertelfinale hat der Eulen-Coach bereits: „Zu Hause gegen HBW Balingen-Weilstetten.“

SG nicht bei 100 Prozent

„Wir waren heute nicht gut genug, um Friesenheim zu schlagen“, musste SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer eingestehen. „Wir müssen in jeder Partie nahe an den hundert Prozent unseres Leistungslimits spielen, erst recht gegen ein Spitzenteam, und das war heute nicht der Fall.“ Verschmerzen kann der noch ungeschlagene Tabellenführer der 2. Liga das Aus im Pokal allemal: „Natürlich hätten wir heute gerne gewonnen, aber der Fokus liegt seit Saisonbeginn auf der Liga und da geht es schon am Samstag zu Hause wieder gegen Empor Rostock“, sagt Mayerhoffer.

Beide Teams spielten ohne ihre Nummer 1 im Tor. Während bei den Eulen Kevin Klier geschont wurde (Matschke: „Roko Peribonio hat es verdient zu spielen“), kam der an der Hüfte angeschlagene Aron Edvardsson auf der Seite der SG BBM nicht über einen Kurzeinsatz hinaus. Und Neuzugang Domenico Ebner hatte nicht gerade einen einfachen Tag im Bietigheimer Tor. „In der Abwehr war heute die Kompaktheit nicht da“, stellte Patrick Rentschler im Mittelblock der SG BBM fest. „Und wenn die Abwehr nicht steht, wird es auch für den Torhüter schwierig.“

Mayerhoffer: "Zuschauer haben uns im Spiel gehalten"

Friesenheim übernahm gleich zu Beginn das Kommando in der Viadukthalle, führte schnell mit 1:4 und zeigte sich gegenüber dem Ligaduell vor allem deutlich abschlusssicherer. Doch die Gastgeber fanden ins Spiel, auch weil sich Friesenheim nach furiosem Auftakt eine ganze Reihe von Zeitstrafen einfing. Bis zur ersten Führung der SG BBM mussten die 709 Zuschauer noch etwas Geduld beweisen. Gerdas Babarskas besorgte das 12:11 nach 25 gespielten Minuten. Ein wenig schienen die Ludwigshafener in dieser Phase zu wackeln. Doch in die Pause ging es mit einem leistungsgerechten 14:14.

Samstag gegen Empor Rostock

Erneut gelang es den Gästen im zweiten Abschnitt schnell, das Momentum an sich zu reißen. Bietigheim streute immer wieder technische Fehler in sein Spiel und schaffte es nicht mehr in Führung zu gehen. Bei Friesenheim warf im zweiten Abschnitt erneut Patrick Weber die wichtigen Tore aus der zweiten Reihe und auch von den Außenpositionen zeigte sich Friesenheim abschlussstark. Nach dem 20:20 durch SG-Linksaußen André Lohrbach konnten sich die Pfälzer erstmals zum 21:25 (51.) etwas absetzen. Ein Rückstand, den die Bietigheimer Handballer diesmal nicht mehr mit ihrer starken Schlussphase aufholen konnten. Eine 27:29-Führung zwei Minuten vor dem Ende ließen sich die Eulen auch gegen eine offene Manndeckung nicht mehr nehmen.

SG BBM: Ebner, Edvardsson; Haller (5), Schäfer (5/2), Scholz (4), Babarskas (3), Dahlhaus (3), Döll (2), Barthe (2), Rentschler (2), Lohrbach (2), Schmidt (1), Emrich, Emanuel.

TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Peribonio, Klier; Weber (7), Djozic (5/3), Feld (4), Schmidt (4), Grimm (3/1), Durak (3), Slaninka (2), Dippe (2), Hess (1), Dietrich (1), Falk, Kirchenbauer.

Spielverlauf:1:4 (4.), 6:6 (13.), 10:10 (21.), 13:11 (25.), 14:14 (30.), 16:19 (39.), 20:20 (43.), 21:25 (51.), 24:26 (53.), 27:29 (58.). 29:32 (60.).

Strafminuten:  Scholz (12.), Rentschler (34.), Barthe (38.), Mayerhoffer (44.), Emrich (55.)  -  Dietrich (6.), Heß (7.), Grimm (9.), Schmidt (25.), Falk (29.), Slaninka (39.), Kirchenbauer (42., 58.)

Siebenmeter: 3/2  -  6/4

Zuschauer: 709 (Halle am Viadukt)

 

Text: SG BBM Bietigheim

Bild: SG BBM Bietigheim