24.08.2015  LIQUI MOLY HBL

Aufsteiger Leipzig ringt Hamburg nieder

Der stark aufspielende SC DHfK Leipzig hat sein erstes Punktspiel in der ersten Bundesliga gewonnen. Der favorisierte HSV Handball musste sich vor einer fantastischen Kulisse von 4016 Zuschauern mit 31:27 (15:11) Toren geschlagen geben.

Die Hamburger gingen mit den international erfahrenen Bitter, Grabarczyk, Hens, Lindberg und Pfahl (in alphabetischer Reihenfolge) als Favoriten in dieses Match. Alle genannten Spieler haben mehr Länderspiele als Aivis Jurdzs, der beste Leipziger aus dieser Sicht, absolviert. Sie lagen am Anfang des Spiels auch mehrere Male vorn. Der Tabellenneunte der letzten Saison führte 3:4 beziehungsweise 4:5. Pascal Hens, der Weltmeister vergangener Tage, hatte aus dem Rückraum getroffen. Doch das sollten die einzigen Führungen des Champions-League-Siegers von 2013 gewesen sein. Denn die Leipziger spielten mit enormer Leidenschaft. Die starke Abwehr bildete den Ausgangspunkt von schnellen Gegenzügen über Lukas Binder, Bastian Roscheck und Lucas Krzikalla, die die körperkulturellen Handballer – nach der sensationellen Startphase mit 3:0 Treffern – wieder in Führung brachten. Aber auch „hintenrum“ klappte es. Selbst in einer Phase, als die Hausherren mehrere Minuten in Unterzahl waren, netzten Aivis Jurdsz und Philipp Pöter aus größerer Entfernung ein. Sie drehten das Geschehen auf 8:6, 10:7, 13:10. Die Handballfans auf den Rängen tobten. Lucas! Lucas! Der junge Krzikalla hatte mit dem Halbzeitzeichen einen Konter zum 15:11 abgeschlossen.

Die zweite Spielhälfte kann man ruckzuck zusammenfassen. Die grün-weißen Handballer hatten ihrer Deckung durch die Einwechslung von Milos Putera (gegen den vorher sehr guten Felix Storbeck) zusätzliche Stabilität verliehen. Sie fanden auch wieder einen Weg, das Bollwerk der Hamburger auf der Gegenseite zu knacken. Plötzlich erzielten Alen Milosevic und Christoph Steinert die Treffer. Michael Biegler, der Trainer der Hamburger, verzweifelte: „Wir mussten stets neue Löcher stopfen, wir konnten nur reagieren anstatt das Geschehen zu diktieren.“ Prompt marschierte der Aufsteiger zwischen drei und sechs Toren vorneweg. Die grün-weißen Handballfans in der Arena an der Jahnallee feierten die Gastgeber schon Minuten vor dem Schlusspfiff euphorisch. Schließlich pfiffen die Fabian Baumgart und Sascha Wild die Auseinandersetzung beim 31:27 (direkt nach einem Hamburger Tor) ab. Allerdings wissen die körperkulturellen Handballer, dass der Auftaktsieg eine schöne Momentaufnahme ist, doch die nächste Begegnung gegen MT Melsungen viel schwieriger wird.

Re-Live 3:0, 3:4, 4:5, 8:6, 11:8, 12:10, 15:11, 16:14, 18:15, 22:16, 23:17, 24:20, 26:21, 28:24, 30:25, 31:27

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Putera, Steinert (6), Jurdsz (6), Krzikalla (4), Pöter (5), Binder (3), Janke (1), Sommer (2/2), Roscheck (1), Meschke, Milosevic (3)

HSV Handball: Bitter, Vortmann, Schmidt, Nenadic, Mortensen (2), Flohr (1), Grabarczyk, Damgaard (2), Brozovic (2), Lindberg (7), Brauer, Hens (4), Pfahl (5), Feld (1)

Zuschauer: 4016 Handballfans in der ARENA Leipzig

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Altenheim), Sascha Wild (Elgersweier)
Siebenmeter: Leipzig 2/5, Hamburg 6/5
Zeitstrafen: Leipzig 8 min, Hamburg 12 min

Trainer Michael Biegler (HSV Handball):
„Wir sind nach Leipzig gefahren um zu punkten, wohl wissend, dass es nicht einfach wird.  Wir haben allerdings heute in allen Mannschaftsteilen zu wenig Gegenwehr gezeigt und sind über unsere eigenen Fehler gestolpert. Glückwunsch an Leipzig zum verdienten Sieg. “

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig):
„Wir sind überglücklich, so einen Start haben wir uns erträumt. Nach der Vorbereitung weiß man nie genau, wo man wirklich steht. Sicher sind noch nicht alle Mannschaften bei 100 Prozent, aber wir haben heute eine druckvolle und disziplinierte Angriffsleistung und ein hohes Maß an Spielverständnis gezeigt. Wir sind körperlich nicht die robusteste Mannschaft, aber machen das durch schnelle Beine und unglaublichen Kampfgeist wett. Ein großes Dankeschön an das Leipziger Publikum für die wahnsinnige Stimmung in der Arena, die uns enorm geholfen hat.“

Quelle: SC DHfK Leipzig

Bild: SC DHfK Leipzig