11.10.2018  LIQUI MOLY HBL

Die Stimmen zu Kiel gegen Wetzlar: "schwierig, mit dieser Leistung deutscher Meister zu werden"

Heute herrscht ausnahmsweise in beiden Lagern Unzufriedenheit. In Wetzlar auf Grund der Niederlage in Kiel ("Konnten in den letzten 15 Minuten nicht mehr mithalten", so Kai Wandschneider). In Kiel hingegen wegen einer desaströsen ersten Halbzeit. Die Stimmen zum Topspiel des Donnerstagabends.

Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar) ...
... zum Spiel: „Wir haben hier eine überragende erste Halbzeit geboten, das ist das erste Mal in dieser Saison, dass ich bei Kiel sehe, dass sie gezwungen sind, ihre 3:1-Abwehr, die eigentlich gefürchtet ist, zurückzunehmen. Wir haben sie auseinandergenommen. Wir hatten auch viele andere Varianten, das war klasse. Bis zur 45. Minute haben wir noch mithalten können und dann die letzten 15 nicht mehr. Am Ende finde ich es schade, dass es zweistellig ausgegangen ist, weil wir das doch über weite Strecken gut gemacht haben.“
... über generelle Schwierigkeiten in dieser Saison: „Wir müssen nicht jede Woche in Kiel spielen und daran weiter arbeiten. Aber das ist unser Problem, wir machen im Schnitt drei Tore weniger als vergangene Saison und kassieren drei mehr. Aber die Einstellung hat gestimmt. Eigentlich bin ich nicht so unzufrieden. Schade.“
... über die Verletzung von Lars Weisgerber: „Das war eine unglückliche Situation. Jemand ist ihm auf den Fuß getreten, es ist im Sprunggelenk, er hat starke Schmerzen. Da müssen wir morgen die Untersuchung abwarten. Ob er im Pokal dabei ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich hoffe, dass er jetzt nicht auch noch Wochen und Monate ausfällt, was sollen wir dann machen?“

Magnus Landin Jacobsen (bester Werfer THW Kiel) ...
... zum Spiel: „In den vergangenen Spielen hatten wir eine super Abwehr, aber heute waren wir mit 0:5 hinten. Der Anfang war ein Schock für uns. Kiel hat vergangene Saison zweimal gegen Wetzlar verloren, also waren wir am Anfang ein bisschen nervös. Die zweite Halbzeit war dann ein bisschen besser.“
... über das Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag: „Das ist ein guter Ausgang für das Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen am Samstag. 10 Tore Führung sind perfekt, aber es kommt ein sehr schwieriges Auswärtsspiel.“

Patrick Wiencek (THW Kiel) ...
... zum Spiel: „Wir haben vorne Fehler gemacht, die eigentlich A-Jugend-Spieler machen. Dann starten wir mit 0:5, aber dann haben wir umgestellt, dann lief es auf einmal. Dann machen wir in Überzahl wieder so einfache Fehler, aber wir kämpfen uns wieder zurück.“
... über das Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag: "Kribbeln vor den Rhein-Neckar Löwen ist schon da. Viel Zeit nachzudenken bleibt nicht. Jetzt freuen wir uns alle auf das Topspiel."

Andreas Wolff (Torhüter THW Kiel) ...
... über seinen ehemaligen Wetzlarer Teamkollegen Maximilian Holst (vor dem Spiel): „Bei Max bin ich natürlich auf alles vorbereitet. Er kennt mich aus dem Effeff, wir haben auch in Großwallstadt schon zusammen gespielt. Wir haben also einige Siebenmeter-Duelle im Training hinter uns. Ich kenne ihn genau, er kennt mich genau. Ich bin gespannt, wer heute den besseren Tag erwischt.“

Sky Experte Martin Schwalb ...
... über den THW Kiel: „Ganz schwierig, den THW momentan einzuordnen. Sie spielen in vielen Situationen noch nicht so selbstverständlich Handball, wie sie es gewohnt sind. Das Gesamtbild THW ist noch nicht so, wie man es erwartet und es wird schwer, mit dieser Leistung deutscher Meister zu werden. Da müssen sie sich steigern. Das können sie am Samstag bei den Rhein-Neckar Löwen zeigen.“
... über die Wetzlarer Niederlage trotz zweimaliger Fünf-Tore-Führung: „Nur 19 erzielte Tore, nachdem du 10:5 führst. Es ging dann nichts mehr im Angriff, sie sind dann auch nicht mehr in die Tempogegenstöße gekommen. Mit 19 Toren kannst du in Kiel nicht gewinnen.“

Foto: Klahn