18.03.2019  LIQUI MOLY HBL

Katsigiannis wird zum gefeierten Held für Erlangen

Maximilian Holst hatte die große Chance einen Punkt für die gastgebende HSG Wetzlar gegen die Gäste aus Erlangen zu sichern. Nach 60 Minuten stand er Nikolas Katsigiannis am Siebenmeterpunkt gegenüber. Katsigiannis parierte und der HCE nahm beide Punkte mit auf die Heimreise. Beide Teams befanden sich das komplette Spiel auf Augenhöhe und folgerichtig ging es mit einem 10:10-Unentschieden in die Pause. Am Ende sollte der letzte Wurf entscheiden und der sorgte für Jubel bei Erlangen.

Schefvert brachte die Hausherren mit 1:0 in Führung aber Florian von Gruchalla, der für den angeschlagenen Johannes Sellin begann, stellte den Ausgleich von der Rechtsaußen-Position wieder her. In der Abwehr agierten die Franken wie zuletzt gegen die Löwen aus Mannheim kompakt und zwangen die Hessen gleich zu Beginn zum Zeitspiel. Den Führungstreffer erzielte Andreas Schröder aus dem Rückraum. Nach Foul an Büdel agierte der HC Erlangen in der 9. Minute in Überzahl, scheiterte aber zwei Mal hintereinander am gut aufgelegten Till Klimpke im Tor. HSG Kapitän Mirkulovski traf zum 4:3 aber von Gruchalla stellte postwendend auf 4:4. Die 4421 Zuschauer in der Rittal Arena sahen ein Bundesligaspiel, das von zwei starken Abwehrreihen geprägt war. Beide Mannschaften lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Nachdem der Wurf von Steinert geblockt wurde, zogen die Hausherren in der 17. Minute erstmals mit zwei Toren davon. Büdel holte im nächsten Angriff die Zwei-Minuten-Strafe heraus, doch in Überzahl scheiterte Thümmler am Pfosten der Gastgeber. Im Tor des HC Erlangen agierte nun Gorazd Skof, der nach seiner Einwechselung direkt den Wurf von Holst parierte und somit den Weg für den 7:6 Anschlusstreffer ebnete. In der darauffolgenden Überzahl-Situation traf Michael Haaß zum 9:9 und nach einer sensationellen Parade von Skof brachte Büdel sein Team drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit mit 10:9 in Führung. Zur Pause trennten sich beide Teams mit einem 10:10-Unentschieden.

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10:10 zur Pause!

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Nach dem Seitenwechsel erhöhte Steinert vom Kreis auf 10:11 aber die Treffer von Holst und Björnsen brachte die HSG wieder in Front. Unter Zeitdruck glich Spielmacher Büdel mit einem sehenswerten Unterarmwurf zum 11:11 aus. Wieder hielt Skof sensationell und die Tore von Schröder und von Gruchalla brachten erstmalig die 2-Tore-Führung für den Handballclub aus Erlangen. Die Gastgeber ließen aber zu keiner Zeit nach und stellten nach zwei Fehlwürfen von Erlangen auf 14:14. Dem HC Erlangen unterliefen im Angriff nun immer häufiger Fehler, sodass die HSG in der 39. Minute mit 15:14 in Führung ging. Wieder war es Büdel, der seine Mannschaft mit seinem bis dato fünften Treffer im Spiel hielt und den Ausgleich erzielte. Die Abwehr stand weiterhin sehr stabil, doch der HC zeigte vor dem Tor der Hessen zu häufig Nerven, was verhinderte, dass sich der HC Erlangen entscheidend absetzen konnte. Angefeuert von über 100 mitgereisten HC Fans läutete Kapitän Michael Haaß nach einem schönen Wackler und dem damit verbundenen Treffer zum 17:18 die Crunch-Time ein. Büdel legte aus dem Rückraum nach und auch der eingewechselte Murawski traf nach starker Parade von Skof direkt im Anschluss. Beim Spielstand von 17:20 sah sich HSG Trainer Kai Wandschneider gezwungen die Auszeit zu nehmen.

Diese trug jedoch kein Früchte, denn der HC eroberte sich wieder das Spielgerät und Büdel erhöhte auf 17:21. Jonas Thümmler traf zum 17:22 und warf sein Team erstmals mit fünf Toren in Führung. Auch der Kempa-Treffer von Schefvert brachte die Franken vorerst nicht aus dem Konzept. Jedoch schafften es die Hessen neun Minuten vor Schluss auf drei Treffer zu verkürzen. Die Schlussminuten entwickelten sich zu einem echten Krimi. Björnsen traf ins leere Tor aber von Gruchalla netzte zum 21:24 ein. In der 54. Minute sah Abwehrchef Overby die Zwei-Minuten-Strafe und Mirkulovski verkürzte auf 22:24 und nach einem torlosen HC Angriff gelang Holst der 23:24 Anschlusstreffer. Kurios ging es in der letzten Spielminute zu. Beim Spielstand von 27:28 blockten die Mittelhessen den Wurf von Steinert und schickten Björnsen auf die Reise zum Tempogegstoß. Gorazd Skof versuchte den Ball zu erobern, berührte dabei aber den Vize-Weltmeister Björnsen. Die Unparteiischen ahndeten diese Aktion mit einer roten Karte und einem Siebenmeter. Nikolas Katsigiannis, der kalt von der Bank kam, entschärfte den Strafwurf von Holst spektakulär und wurde kurze Zeit später unter dem fränkischen Freudentaumel begraben.

Statistiken zum Spiel

HSG Wetzlar - HC Erlangen 27:28 (10:10)

HC Erlangen: Katsigiannis (1. – 19.), Skof (19. – 60.) - Theilinger, Poser, Overby (1), Haaß (3), Gorpishin, Kellner, Büdel (10), Bissel, Murawski (1), Schäffer (1), von Gruchalla (4), Steinert (2), Thümmler (2), Schröder (4)

HSG Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic - Kneer, Björnsen (6), Ferraz, Mirkulovski (2), Schreiber, Torbrügge, Weissgerber, Frend Öfors, Holst (8), Forsell Schefvert (6), Lindskog (2), Cavor (3)

Foto: Zink

Quelle: HCE