27.12.2018  LIQUI MOLY HBL

Lemgo feiert Derbysieg in Minden

Auch im zweiten Aufeinandertreffen zwischen GWD Minden und dem TBV Lemgo Lippe in dieser Saison hat das Auswärtsteam gewonnen. Der TBV nahm erfolgreich für die Heimniederlage im Oktober Revanche und siegte in der KAMPA-Halle verdient mit 30:27 (13:15). Nach starken Beginn bauten die gastgebenden Mindener nach 20 Minuten ab und suchten am Ende vergeblich nach dem passenden Mittel gegen die immer besser aufspielenden Lipper.

Nur wenige Minuten benötigte das GWD-Team, um im Ostwestfalen-Duell richtig in Fahrt zu kommen. Die anfängliche Führung der Gäste aus Lemgo ließ die Hausherren unbeeindruckt. Von 3:3 (8.) auf 6:3 (12.) und dann auf 11:4 (17.) spurteten die Grün-Weißen davon. Das Erfolgsrezept der Carstens-Sieben dabei denkbar einfach: Ballgewinn durch die gut organisierte Abwehr oder den starken Espen Christensen und dann im Eiltempo Richtung TBV-Tor. Kein Wunder, dass dabei vor allem Gegenstoß-Spezialist Kevin Gulliksen auf seine Kosten kam, aber Magnus Gullerud und Christoffer Rambo hatte bärenstarke Szenen.

Zwei frühe Zeitstrafen gegen Christoffer Rambo schwächten das GWD-Team, das aber dennoch in Unterzahl traf. Doch die grün-weiße Euphorie bekam nach gut 20 Minuten einen ersten Dämpfer. Die Gäste aus Lemgo reagierten nämlich und stellten sich vor allem in der Abwehr besser auf das Spiel der Hausherren ein. Die mussten nun ihr Heil vermehrt im Positionsangriff suchen und hatten damit durchaus Probleme. So machte es der TBV noch vor der Pause wieder spannend und erzielte mit dem Pfiff den 13:15-Anschlußtreffer.

Mehr Nervenkitzel als es dem GWD-Team lieb war, hatte die Partie dann auch im 2. Durchgang zu bieten. Der TBV glich nach 35 Minuten zum 16:16 aus und ging kurz darauf durch Tim Hornke sogar in Führung. Was folgte, war Derby pur. Die Führung schwappte hin und her, die Partie wurde härter und hektischer. Frank Carstens drehte an den personellen Stellschrauben und brachte Kim Sonne Hansen und Aliaksandr Padshyvalau, doch das Pendel schlug zugunsten der Lipper aus. Nun waren es die Gäste, die die Gegenstöße gleich reihenweise verwerteten. Nach Padshyvalaus Anschlusstreffer zum 23:24 (49.) traf der TBV dreimal in Folge und stellte die Gastgeber damit vor eine Aufgabe, die sie an diesem Tag nicht mehr zu lösen imstande waren. Den Grün-Weißen fehlte es an Alternativen im Rückraum, zum Beispiel für Christoffer Rambo, der nicht mehr an die starke Vorstellung aus dem ersten Durchgang anknüpfen konnte. Andreas Cederholm stand aufgrund einer Rückenverletzung nicht im Kader.

„Mir ist es absolut schleierhaft, wie wir nach dem 12:5 so den Faden verlieren. Das war teilweise kein Handballspiel mehr, was ich gesehen habe. Ich bin vor allem enttäuscht, weil wir heute so eine tolle Kulisse hatten, die eine besserer Vorstellung unserer Mannschaft verdient gehabt hätte. Es hilft aber nichts, es war jetzt nur ein Spiel. Das war ein Warnschuss und wir müssen jetzt einfach wieder in die Spur kommen“, so Mindens Geschäftsführer Sport Frank von Behren.

Stimmen zum Spiel

Frank Carstens (Trainer GWD): „Wir haben zunächst an die wirkliche gute Leistung aus dem Flensburg-Spiel anknüpfen können. Dann war ab der 25. Minute offensichtlich unser Tank leer. Das ist auch schon in den anderen Spielen offensichtlich geworden und darüber werden wir jetzt nachdenken müssen. Unser Auftreten in der zweiten Halbzeit war nicht adäquat für ein Derby. Ich bin heute sehr, sehr unzufrieden mit meinem Team. Das macht einfach den guten Eindruck der Hinrunde wett.“

Florian Kehrmann (Trainer Lemgo-Lippe): „GWD hat in der Anfangsphase alles richtig gemacht und uns förmlich überrannt. Dann haben wir noch vor der Pause den Abstand verringert. Nach der Pause haben wir schnell ausgleichen können und am Ende haben wir die Fehler aus den vorangegangenen Spielen vermieden und konnten die Punkte nach Hause bringen.“

Statistiken zum Spiel

Torschützen GWD: Kevin Gulliksen (8), Dalibor Doder (6/4), Christoffer Rambo (4), Magnus Gullerud (3), Aliaksandr Padshyvalau (2), Mats Korte (2), Marian Michalczik (1).
Im Tor: Espen Christensen (1.-45. mit 9 Paraden), Kim Sonne Hansen (45.-60. mit 2 Paraden).

Torschützen TBV: Tim Suton (6), Christoph Theuerkauf (5), Patrick Zieker (5), Dominik Ebner (4), Tim Hornke (4/2), Dani Baijens (2), Christian Klimek (2), Andrej Kogut (1), Fabian Van Olphen (1).
Im Tor: Peter Johannesson (1.-16. mit 10 Paraden), Piotr Wyszomirski (bei Siebenmetern).

Zeitstrafen: Rambo (17., 21.) – Klimek (24.).

Spielfilm: 1:2 (5.), 5:3 (10.), 10:4 (15.), 12:7 (20.), 14:9 (25.), 14:16 (30.), 16:16 (35.), 18:18 (40.), 21:21 (45.), 23:24 (50.), 24:28 (55.), 27:30 (60.).

Schiedsrichter: Sebastian Grobe und Adrian Kinzel
Zuschauer: 3.800 – ausverkauft

Quelle: GWD

Foto: Metge